Erster Schritt aus dem Keller

Die Giants müssen nachlegen, um den Tabellenkeller zu verlassen. Nächstes Spiel ist in Hagen.

Düsseldorf. Die Erleichterung war überall in der Reisholzer Halle gegenwärtig, Auf den Tribünen und im Kabinengang erklangen nach dem ersten Saisonsieg der Giants Schreie der Erleichterung. Im neunten Saisonspiel der Basketball-Bundesliga gelang mit dem 69:67 gegen den Mitteldeutschen BC (MBC) der ersehnte Erfolg. Doch ist die Krise damit beendet? Die WZ beantwortet die wichtigsten Fragen.

Vor allem dank einer herausragenden Leistung von Spielmacher DeAndre Haynes, der am Ende nicht nur 26 Punkte erzielte und an der Freiwurflinie die Nerven behielt, sondern es auch schaffte, fast zwei Viertel mit vier Fouls belastet durchzuhalten - das fünfte hätte den Platzverweis bedeutet. Aber auch der Rest des Teams hängte sich mächtig rein. So drückte es auch MBC-Trainer Björn Harmsen aus: "Die Giants hatten den Sieg mehr verdient, weil sie ihn unbedingt wollten. Auch wenn Dinge nicht so liefen, haben sie sich zusammen zurückgekämpft."

Natürlich freute er sich, so viel ließ er wissen. Aber so emotional er sich am Spielfeldrand oder in mancher Spielbetrachtung auch bisher gegeben hat, nach dem Erfolg hielt er sich zurück. Didin weiß die Bedeutung der jetzigen Situation einzuschätzen. Damit es besser wird, brauchen die Giants noch mehr Siege und bundesligataugliche Leistungen.

Weil sich das "Produkt" im Gegensatz zur Vorsaison kaum verändert hat. Gäste-Fans machen nur einen Bruchteil aus, die meisten sind Basketball-Anhänger aus Düsseldorf und Umgebung, die sich von der gesamten Atmosphäre begeistern und mitreißen lassen. Mitreißende Musik, ein exzellenter Hallensprecher "Amiaz", die Cheerleader und ein attraktives Programm in den Pausen. Wenn dann die Mannschaft auch noch Erfolg hat, bleibt in den Schlussminuten keiner sitzen.

Nein, sicher nicht. Der Erfolg gegen den MBC war ein Sieg des Willens. Schon beim Westderby am Samstag bei Phoenix Hagen in der umgebauten Ischelandhalle (14.45 Uhr) dürfte die Düsseldorfer die Realität wieder einholen. Mit dem frenetischen Publikum im Rücken wird Hagen eine "Duftmarke" gegen einen Konkurrenten setzen wollen, dessen Chancen eher klein sind. Bis zum Jahreswechsel stehen für die Giants noch fünf schwere Spiele auf dem Programm, erst dann lässt sich mehr sagen.

Nein, zur wirklichen Erstligatauglichkeit fehlt ein Stück. Die Trennung von London Warren und Jamie Jones dürfte erst der Anfang gewesen sein. In Patrick Pope holte Didin dafür den geforderten Aufbauspieler. Aber es fehlt nach wie vor ein groß gewachsene - auch wenn es nicht gleich ein Koloss wie MBC-Riese Vassil Evtimov (2,07 m/125 kg) sein muss. Bei den Giants muss noch nachgebessert werden.