Didin fordert Verstärkungen

Nach dem 74:88 gegen Tübingen will der Giants-Trainer „nicht bis zum Ende der Saison warten“.

Düsseldorf. Da ist sie also, die verflixte siebte Niederlage für die Giants. Der Basketball-Bundesligist unterlag den Tigers Tübingen mit 74:88 (34:56) und bleibt siegloses Schlusslicht. Trainer Murat Didin forderte anschließend offen personelle Verstärkung in Form eines Spielmachers und eines Centers, der sich unter dem Korb vor allem körperlich einsetzen soll. Laut den Liga-Statuten darf ein Team vier personelle Wechsel während der Saison vornehmen. Woher das Geld dafür kommen soll, könne er nicht sagen. "Das muss jetzt in der Giants-Organisation diskutiert werden. Fakt ist, dass wir nicht bis Ende der Saison warten können", sagte Didin.

Zwar sei es sehr nett, sagte der Türke, dass einige Fans seinen Spielern nach dem Duell Weckmänner in die Kabine brachten und dabei auch noch Zufriedenheit zumindest mit dem kämpferischen Einsatz zeigten. Doch dies reiche eben nicht. "Wir sind nicht zum Kämpfen hier, sondern um Spiele zu gewinnen." Und das misslang nun zum siebten Mal im siebten Versuch.

Dabei hatten die Gastgeber durchaus an die gute Leistung vom vergangenen Mittwoch (89:94 n.V. gegen Gießen) anknüpfen können. Vor allem Spielmacher DeAndre Haynes zeigte sich herausragend motiviert, erzielte alleine sechs Zähler im ersten Viertel, in dem die Giants zwischenzeitlich mit 15:6 führten. Doch spätestens ab dem Treffer mit der Schlusssirene des ersten Viertels durch Tübingens Dane Watts nahm das Unglück seinen Lauf.

Die Düsseldorfer ließen sich bis zur Pause vorführen und oft erschreckend einfach ausspielen. Bis die Tübinger entweder völlig ungedeckt unter dem Korb auftauchten oder aus der Ferne in Ruhe den Korb anvisieren konnten. Als ob Didin eine völlig andere Mannschaft als jene so tapfer kämpfende Einheit am Mittwoch aufs Feld geschickt hätte. Dabei war nur Irokesen-Mann Joe Buck angeschlagen, er musste mit Verdacht auf Virusinfektion etwas zurückstecken.

Ob es mit dem durchsetzungsstarken Center anders gelaufen wäre? Wohl kaum, denn das Desaster zeigte sich vor 2069 Zuschauern in allen Belangen. Unter dem Korb machte Tübingens 2,15-m-Mann Anatoly Kashirov alles dicht, von außen gelang den Giants-Schützen so gut wie nichts - gerade zehn Zähler kamen heraus, Tübingen erzielte drei Mal so viel Punkte im zweiten Viertel.

Am Ende ließ Jamaal Tatums Drei-Punkte-Wurf mit der Pausen-Sirene den Hoffnungsfunken wenigstens noch etwas glühen. Doch mehr als ein kleines Feuerchen mit dem Verkürzen auf zehn Zähler Rückstand zum Beginn des vierten Viertels kam nicht dabei heraus. Und am Freitag droht beim Top-Favoriten in Berlin selbst bei einer verbesserten Leistung die achte Pleite - denn nicht nur Didin ist klar, dass es in dieser Formation kaum etwas wird mit dem Klassenerhalt.