Giants verlieren nach Verlängerung

Bundesligist hält gegen Favorit aus Frankfurt lange mit.

Düsseldorf. Die sportliche Krise ist da - das konnte auch Giants-Trainer Achim Kuczmann am Samstagabend nicht verneinen und sprach von einer "unsäglichen Serie". Der Basketball-Bundesligist hatte mit dem 67:70 (28:27, 57:57) nach Verlängerung die siebte Niederlage in Serie kassiert. Damit unterlagen sie zum vierten Mal in dieser Saison nach Extra-Spielzeit, kassierten durch Frankfurts Quantez Robertson mit der Schlusssirene den entscheidenden Korb von der Dreipunktelinie. "Die Zuschauer haben heute wieder ein gutes Basketballspiel zu sehen bekommen, mit starker Verteidigung auf beiden Seiten. Am Ende hat nun einmal die Mannschaft die Chance zum Sieg, die den letzten Wurf bekommt. Und das war heute Frankfurt", sagte Kuczmann.

So groß die Enttäuschung unter den 1879 Zuschauern im Reisholzer Castello auch war: Die Gastgeber hatten sich nach der desolaten Niederlage vom Mittwoch gegen Tübingen (55:65) mit einer anständigen Leistung zurückgemeldet. Gleich zu Beginn schienen sich die überraschend in den dunklen Auswärtstrikots angetretenen Giants aus der Krise "arbeiten" zu wollen, starteten hochkonzentriert in die Partie, der erste "Dreier" von Brendan Winters landete gleich in der Reuse. Dank starker Verteidigung konnten sich die Giants eine Führung bis zur fünften Minute herausspielen (12:6). Doch Frankfurt kam wie erwartet zurück, erzielte in der siebten Minute den Ausgleich, und in der Folge konnte sich keine Mannschaft nennenswert absetzen. Im zweiten Viertel lieferten sich beide Mannschaften ein intensiv geführtes Verteidigungsspiel, auch im dritten Viertel war Kampf Trumpf und Punkte blieben Mangelware.

Erfreulich war die Rückkehr von Matthias Goddek nach Verletzung, der sich mit einem erfolgreichen "Dreier" gleich eindrucksvoll zurückmeldete. Im vierten Viertel entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bis es am Ende dramatisch wurde: In der 39. Minute brachte Frankfurts Seth Dolioba seine Mannschaft mit 52:56 in Führung. Es roch nach Vorentscheidung. Die Giants verkürzten auf 54:56, aber 9,6 Sekunden vor Schluss baute Reese den Vorsprung der Gäste mit einem Freiwurf auf 54:57 aus. Dann fasste sich Marc Antonio Carter ein Herz und verwandelte einen "Dreier" bei noch 2,1 verbliebenen Sekunden.

Es ging in die Verlängerung, in der die Frankfurter immer einen kleinen Vorsprung hatten, während die Giants allzu oft daneben warfen. Zwar gelang Koko Archibong 8,2 Sekunden vor dem Ende per "Dreier" das 67:67 gegen sein Ex-Team, doch Frankfurts letzter Angriff war erfolgreich und besiegelte die sportliche Krise der Giganten. "Dennoch bin ich stolz auf meine Jungs, dass sie immer an sich geglaubt und bis zuletzt gekämpft haben", sagte Kuczmann, der mit seiner Mannschaft nun anderthalb Wochen Zeit hat, um sich auf das Schicksalsspiel gegen Paderborn (9.Dez., 19.30 Uhr) vorzubereiten. "Dann wollen wir diese unsägliche Serie endlich beenden, und bis dahin ist hoffentlich auch Brant Bailey wieder fit."