Murat Didin ist Mehrheitseigner bei den Giants

Trainer, Geschäftsführer und Herz der Giants hält mehr als die Hälfte der Anteile der GmbH. Gloria bleibt nur bei Aufstieg.

Düsseldorf. Freunde und Bekannte nennen Murat Didin im Türkischen kurz „Baba“, wie Papa in deutscher Sprache. Der Türke spricht gerne von der Gründung und Belebung einer Basketball-Familie in der Stadt, wenn es um seine Giants geht. Jetzt ist der Trainer und Geschäftsführer vom Vater zum „Patron“ aufgestiegen. Wie die WZ erfuhr, hält Didin nun mehr als die Hälfte der Anteile an der Gesellschaft „Düsseldorf Basketball GmbH“, die hinter dem Profi-Team steht, das in der Play-off-Runde der 2. Bundesliga um den Wiederaufstieg spielen wird.

Mit Datum vom 1. März 2012 sind die langjährigen Gesellschafter Alexander Schröder-Frerkes und Martin Schimke ausgeschieden. „Das war nie auf Dauer angelegt“, sagt der Düsseldorfer Rechtsanwalt Schimke, „Wir haben uns als Platzhalter für mögliche Sponsoren gesehen, und diese Möglichkeit ergab sich jetzt.“ Beide hätten nie ein finanzielles und gesellschaftliches Interesse damit verbunden, hielten sich daher immer aus dem operativen Geschäft heraus. „Murat ist der Chef, und er soll es auch sein. Das ist nur konsequent“, sagt Schimke.

Neben Didin halten jetzt Mannschaftsarzt Kamil Mehmet Burgazli, Giants-Marketingmann Cem Karasu sowie die Geschäftsleute Asani Yerli, Murat Karakaya und Rami Özdemir die Anteile. Das klingt nach einer rein türkischen Angelegenheit, ist es aber nicht: Bis auf Didin haben alle die deutsche Staatsbürgerschaft.

„Sie haben den Giants bereits geholfen, mit dem Verteilen der Anteile wollen wir auch etwas zurückgeben“, sagt Didin. Geld wolle damit keiner verdienen, es sei mehr als „Ehre“ zu betrachten. Denn ohne Didins türkische Geldgeber wie die Unternehmen Yayla, Turkish Airlines und Sera wäre der Profi-Basketball in Düsseldorf mausetot. Und ganz so locker nehmen die Firmen das Projekt auch nicht: Namenssponsor „Gloria“ macht nur bei einem Aufstieg in die Basketball-Bundesliga weiter, will das Engagement sonst reduzieren und die Namensrechte freigeben.

Die geschäftliche Mentalität ist indes eher als „südländisch-türkisch“ zu bezeichnen, berichten ehemalige Giants-Mitarbeiter. Wobei alle Rechnungen bezahlt werden, „aber manchmal eben nicht auf den Tag genau“. Dass unter dem Strich alles mit rechten Dingen zugehe und Rechnungen beglichen werden, dafür sorge schon alleine das deutsche Recht, das eine GmbH ständigen Prüfungen unterziehe.