Hockey/DHC: Volker Fried - „Ich lebe den Optimismus vor“
Der DHC startet heute in der höchsten Spielklasse in die neue Saison. Platz acht ist für Trainer Volker Fried das Mindestziel.
Düsseldorf. Der Düsseldorfer Hockey Club startet am Wochenende gleich mit zwei Heimspielen in das Abenteuer Bundesliga. Wir sprachen mit Trainer Volker Fried darüber, mit welchen Zielen der DHC in die Saison geht.
Herr Fried, wie groß ist die Spannung bei Ihnen, der Mannschaft und dem Umfeld vor dem Start?
Fried: Die ist schon ziemlich groß, weil man nicht ganz genau weiß, was auf uns zukommt. Wir kennen zwar die Gegner. Aber der Umstand, in der ersten Liga zu spielen, ist doch schon etwas Anderes, etwas Besonderes. Nicht so sehr für mich, aber für meine Spieler und den Verein, bei dem schon wesentlich mehr los ist als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr.
Ihre Mannschaft spielt am Samstag gegen Neuss und einen Tag später gegen Mülheim. Wie werten Sie diese Konstellation?
Fried: Mit ein paar Pünktchen zum Auftakt würde bei uns der Alltag einkehren und man könnte sich beruhigt auf die weiteren Aufgaben vorbereiten. Nach einem Sieg gegen Neuss könnte man die Euphorie mitnehmen, andererseits würde ein Tiefschlag das Umgekehrte bewirken. Zwei Siege wären machbar, ohne die Gegner abwerten zu wollen. Aber ich weiß, was unsere Mannschaft kann. Wir sind absolut konkurrenzfähig, müssen nur die ersten Spiele abwarten, um zu sehen, wo wir stehen. Mit zwei Siegen wären wir schon fast gerettet.
Wenn Sie in die Gesichter Ihrer Spieler schauen, was sehen Sie dort so kurz vor dem Start?
Fried: Erwartungsvollen Optimismus. Und das muss so sein, weil ich ihnen das auch so vorlebe. Wir haben es geschafft, uns in der Halle in der Spitze zu etablieren, warum sollte uns dass nicht auch mit der Geschlossenheit und unserer Homogenität auf dem Feld gelingen.
Heißt das, dass sie direkt in der Spitze der Liga mitspielen wollen?
Fried: Durch den neuen Modus der einfachen Hin- und der danach folgenden Play-off-Runde streben wir erstmal die Plätze sechs bis acht an, um zunächst mit dem Abstieg nicht zu tun zu haben. Die ersten fünf, vielleicht sogar sechs Plätze dürften eigentlich vergeben sein. Der Club an der Alters und der Uhlenhorster HC sind für mich die Favoriten, Krefeld wird vorne sein, und die Neusser könnten auch dieses Jahr wieder überraschen. Um vorne mitspielen zu können, müssten wir schon sehr konstant spielen. Und das ist im ersten Jahr noch deutlich zu viel verlangt.
Wird der DHC als Aufsteiger unterschätzt werden?
Fried: Ich fühle mich wohl in der Rolle, unterschätzt zu werden. Aber wir haben uns in der Halle und mit unserem tollen Durchmarsch in der 2. Liga einen guten Ruf erworben. Zudem glaubt wohl niemand, dass wir ein Zufallsaufsteiger sind.
Kann sich das Team sofort auf die in der Bundesliga geforderte höhere Qualität umstellen?