Hockey - Interview mit Volker Fried: „Die Zahlen sprechen für sich“
Volker Fried geht mit sehr viel Zuversicht die Aufgabe in der Bundesliga an. Mit dem Abstieg habe der DHC sicher nichts zu tun.
Düsseldorf. Es war kein leeres Versprechen oder etwa Überheblichkeit, als Trainer Volker Fried vor Saisonbeginn der 2. Hockey-Bundesliga angekündigt hatte, seine Mannschaft wolle ohne ein Spiel zu verlieren erstklassig werden. Der Düsseldorfer Hockey Club hat es geschafft, denn auch vor der heutigen letzten Aufgabe bei Etuf Essen erwartet niemand, dass es ausgerechnet jetzt noch eine Niederlage gibt. Wir sprachen mit dem Ex-Nationalspieler über die Zukunftsaussichten des DHC im Oberhaus. Herr Fried, ist die Saison nach Ihren Vorstellungen gelaufen?Fried: Alles ist überaus planmäßig über die Bühne gegangen. Die Sache war früh entschieden und die Rollenverteilung in jedem Spiel ganz eindeutig. Im Sinne einer besseren Vorbereitung auf die erste Liga wären allerdings ein paar engere Spiele wohl besser gewesen. Haben Ihre Spieler denn die Konzentration immer hoch halten können?Fried: Die Jungs haben eine prima Saison gespielt. Obwohl die Begegnungen ausnahmslos so klar waren, haben sie mit Disziplin und Leidenschaft agiert. Und die nackten Zahlen, die exorbitant vielen Tore und die beste Abwehr in der Liga, sprechen für sich. Sind Ihre Spieler denn in der Lage, sich künftig auf die neue Situation einzustellen?Fried: Jede Begegnung wird enger werden, und es wird ganz andere Spielsituation geben. Aber wir kennen alle Mannschaften, können unseren Leistungsstand sehr gut einschätzen, und die Stresssituationen sind wir durch die Hallensaison in der ersten Liga ja gewöhnt. Vor den Westmannschaften müssen wir uns jedenfalls nicht verstecken. Und die Klubs spielen in der Bundesliga oben mit. Peilen Sie dennoch erst einmal nur den Klassenerhalt an?Fried: Wir werden unsere neue Aufgabe nicht unterschätzen, dazu sind die Spieler viel zu gespannt und aufgeregt. Es wird definitiv reichen, nicht abzusteigen. Dazu werden wir zu stark und erfahren sein. Und unseren Spielstil müssen wir auch nicht ändern, obwohl wir die Gegner mehr analysieren werden als bisher. Das heißt, Sie werden mehr Aufwand treiben?Fried: Sicherlich werden wir intensiver und konzentrierter trainieren. Auch der Reisestress wird größer werden. Darauf bin ich schon gespannt, wie die Mannschaft damit klar kommen wird. Wie sehr wird sich der Kader verändern?Fried: Der Teamgeist ist klasse, die Hierarchie stimmt. Wir werden personell wenig ändern. Oliver Korn kommt aus Krefeld zurück, und Robert Küppers geht zu RotWeiß Köln. Mit 16, 17 Spielern plus Akteuren aus der A-Jugend und der zweiten Mannschaft gehen wir die Saison an. Wie zieht der Verein mit und wie sehen Sie den DHC in der Stadt?Fried: Ich fühle mich als Kölner sehr wohl in Düsseldorf. Und wir sind hier noch nicht am Ende der Entwicklung, haben nur ein wunderbares Zwischenziel mit dem Aufstieg erreicht. Trotzdem konnten wir schon eine gesunde Duftmarke mit unserer Leistung in der Stadt hinterlassen.