HSG und die Angst vor der trügerischen Ruhe
Am Freitag empfängt Zweitligist Düsseldorf den starken Aufsteiger HC Coburg. Immerhin hat die HSG keine Personalprobleme. Nach seinem Debüt gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen ist Kapitän Jens Sieberger wieder vollkommen einsatzfähig.
Düsseldorf. Georgi Sviridenko wirkt nach außen hin ruhig, aber diese Gelassenheit täuscht, denn innerlich hat der Trainer der HSG Düsseldorf die beiden Niederlagen gegen die Abstiegskandidaten Korschenbroich und Schwetzingen noch nicht verarbeitet. Zu überraschend und zu deutlich kamen diese beiden Rückschläge für die Mannschaft, die dennoch den zweiten Tabellenplatz, der zur Teilnahme an den Relegationsspielen um den Aufstieg berechtigt, zementiert hat.
"Daran zu denken, wäre jetzt vermessen", sagt der Weißrusse. "Was mich stört ist diese trügerische Ruhe, weil wir immer noch vier Punkte Vorsprung auf Willstätt haben. Diese Ruhe will ich bei den Spielern durchbrechen, denn schließlich haben wir in dieser Saison noch nichts erreicht."
Durchaus harte, aber auch treffende Worte eines Trainers, der die Situation richtig einschätzen kann, auch weil die HSG in dieser Spielzeit schon einmal in einem sportlichen Wellental gesteckt hat und nur mühsam wieder auf die Beine kam. Und am Freitag wartet einer dieser harten Brocken auf die HSG Düsseldorf. In Aufsteiger HC Coburg 2000 gastiert die Überraschungs-Mannschaft dieser Saison in der Reisholzer Halle. "Für mich ist das eigentlich keine sonderliche Überraschung, dass Coburg so weit oben steht", sagt Sviridenko.
"Diese Mannschaft ist sehr erfahren und hat gute Einzelspieler wie Vladimir Suma oder Anton Lakisa." Dazu in Hrvoje Horvat einen Trainer, der sich bestens auskennt. Eine Schwäche der HSG Düsseldorf wird der 61-Jährige in dieser Saison schon ausgemacht haben. Der Tabellenzweite kommt mit Mannschaften nicht zurecht, die offensiv decken. "Genau dieses Manko müssen wir abstellen. Unsere Probleme in diesem Bereich kennt bereits die ganze Liga", sagt Sviridenko.
Das Training ist mittlerweile darauf ausgerichtet. "Gegen Coburg ist auch die Selbststeuerung der Mannschaft gefragt. Wir müssen von Beginn an Gas geben und dürfen uns keine Lockerheit erlauben", so Sviridenko. Der Trainer äußert in Anbetracht der in dieser Saison bisher mäßigen Zuschauerzahlen bei Heimspielen auch eine Bitte: "Es ist wichtig, dass uns möglichst viele Fans unterstützen. Das hilft der Mannschaft doch gewaltig."
Immerhin hat die HSG keine Personalprobleme. Nach seinem Debüt gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen ist Kapitän Jens Sieberger wieder vollkommen einsatzfähig.
"Wir müssen aus den verbleibenden vier Spielen noch fünf Punkte holen, um die Saison sicher als Zweiter zu beenden", sagt Manager Frank Flatten. Die Vorgabe für die Mannschaft samt Trainer ist damit klar.