Inline-Hockey: Rhein Rollers lassen „falschen“ Torhüter auffliegen und ziehen ins Finale ein

Trainer Müller klärt über Facebook die Manipulation von Gegner Mannheim auf.

Düsseldorf. Die DEG Rhein Rollers stehen wieder im Finale um die Deutsche Meisterschaft in der Inline-Hockey-Liga IHD. Zwei Spiele, zwei Siege mit je 8:0-Toren. Doch was sich „normal“ liest, ist letztlich auf kuriose Weise zustande gekommen. Gegner ISC Mannheim hatte das erste Halbfinalspiel der „Best-of-three“-Serie kurzfristig abgesagt. Die Begegnung wurde für die Düsseldorfer gewertet.

Zum zweiten Spiel am vergangenen Samstag traten die Rhein Rollers aufgrund von Ausfällen mit nur fünf Feldspielern und einem Torhüter an. „Wir haben so eben genug Leute aufbieten können, um überhaupt anzutreten zu können“, sagt Trainer Christian Müller, der parallel als Spieler die zweite Mannschaft in Baunatal unterstützte und nicht mit nach Mannheim gereist war.

Die Rhein Rollers boten einen packenden Kampf und unterlagen letztlich erst im Penaltyschießen mit 11:12. Damit hätte es eigentlich zum entscheidenden dritten Spiel kommen sollen. Doch einige Spieler bemerkten während der Begegnung, dass die Kurpfälzer nicht mit dem auf dem Spielberichtsbogen aufgeführten Torhüter Marcel Kappes angetreten waren. Stattdessen stand unerlaubter Weise ein Eishockeytorhüter der Mannheimer Jungadler zwischen den Pfosten.

„Unsere Spieler haben die Schiedsrichter darauf aufmerksam gemacht. Dennoch haben die Mannheimer beteuert, es wäre Marcel Kappes“, berichtet Müller. „Der Torhüter sollte sich auf Wunsch der Schiedsrichter ausweisen und hatte diesen angeblich vergessen.“

Der in Baunatal weilende Trainer reagierte, nachdem er über die Szenerie in Kenntnis gesetzt wurde. Über Facebook nahm Müller Kontakt zu Kappes auf. Dieser gestand, dass er nicht gespielt habe, sondern in der Schweiz gewesen sei. Müller machte eine Bildschirm-Aufnahme und leitete alles an die Liga weiter.

Damit wurde auch Spiel zwei mit 8:0 für die Rhein Rollers gewertet. „Das ist ja schon peinlich, was andere Vereine versuchen“, sagt Müller. „Auf uns braucht aber niemand mit dem Finger zeigen und sagen, wir haben die Mannheimer verpetzt. Regeln sind nun mal Regeln. Auf dem Papier zweimal gewonnen, nur ein Spiel bestritten und dieses sportlich verloren. Kurioser kann man kaum ins Finale einer Play-off-Runde einziehen.“ Die zweite Mannschaft ist nach dem 6:10 in Baunatal derweil ausgeschieden.