Johnstone siegt über Stock und Stein
Schotte bestreitet ersten Lauf nach sieben Woche Pause.
Sieben Wochen lang konnte ART-Dauerläufer Nikki Johnstone an keinen Rennen teilnehmen. Der 32 Jahre alte Lehrer aus Schottland war daheim mitsamt Fahrrad die Treppe heruntergestürzt und hatte sich schwere Prellungen zugezogen. Jetzt schnürte Johnstone erstmals wieder die Laufschuhe. Gemeinsam mit seiner Freundin Dioni Gorla (ART) war er nach sechs erfolgreichen Marathons innerhalb von sieben Wochen im April und Mai nun beim Langstreckenlauf „Hunsrück-Trail“ über die Distanz von 66 Kilometer dabei. Und wie konnte es anders sein? Johnstone gewann sogar schon wieder in Strecken-Rekordzeit von 5.03 Stunden.
Auf den nur selten befestigten Wanderwegen mit einem Gesamt-Höhenunterschied von 1500 Metern stellen die Organisatoren keine Verpflegungsstellen auf. Wasser und Vitamine muss man selbst mitnehmen — wie bei einer langen Wanderung. „Ich hatte einen Laufrucksack dabei, mit Trinkflasche vorne und Trinkblase hinten sowie sechs Kraft-Gels für alle 45 Minuten“, erklärt Johnstone.
„Die ersten 20 Kilometer bin ich noch zusammen mit einem Konkurrenten gelaufen, die letzten 46 Kilometer dann völlig allein“, berichtet der nimmermüde Leichtathlet, der trotz des hohen Tempos die herrliche Landschaft genoss: „Natur pur. Da bin ich echt froh, dass mich Dioni zu diesem schönen wie anstrengenden Lauf überreden konnte.“
Die 21 Jahre alte Gorla brauchte in 6.51 Stunden fast zwei Stunden mehr und erreichte als zweitschnellste Frau das Ziel. „Das Laufen in den Bergen macht total Spaß. Wir werden nun auch weitere schwere Bergläufe in Angriff nehmen“, sagte Johnstone. Am Sonntag steht aber erst mal wieder der Kö-Lauf an. B.F.