Klasse-Bilanz: Dreimal Gold für ART-Mehrkampf-Team
Nach Maximilian Kluth holen auch Jaron Boateng sowie die U 18-Siebenkämpferinnen den Titel.
Nach dem Titelgewinn für Maximilian Kluth im Zehnkampf der U 20 mit neuer Bestleistung von 7430 Punkte (die WZ berichtete) am Samstag legte Jaron Boateng mit Gold im Zehnkampf der U 18 am Sonntag nach. Auch die ART-Siebenkämpferinnen mit Annkathrin Hoven (Silber) an der Spitze gewannen den Team-Titel — aus eigentlich völlig aussichtsloser Position. Vor dem 800 Meter-Lauf zum Abschluss hatten sie nämlich einen eigentlich nicht aufholbaren Rückstand von über 550 Punkten, weil Kaja Bins nach dem Weitsprung mit Muskelfaserriss nicht mehr hatte weiter machen können. Die Speerwürfe von Hoven, Karla Gruss sowie der nun in die Wertung gerückten Lea Dreilich waren zudem unter den Erwartungen geblieben. Auch Trainer Ralf Jaros hatte nicht mehr an Gold geglaubt. Doch die ART-Siebenkämpferinnen wollten unter keinen Umständen wieder wie im Vorjahr „nur“ Vizemeister werden und rannten über 800 Meter mit unglaublichem Ehrgeiz. Nach jeweils 600 Metern zeichnete sich der Sensations-Erfolg schon ab, und unter großem Jubel im Stadion der vielen Düsseldorfer Zuschauer gelang es doch noch. Mit 47 Punkten Vorsprung gab es Gold für Hoven, Gruss, Dreilich sowie der sehr traurigen Kaja Bins, die ihren zweiten Muskelfaseriss in diesem Jahr erlitten hatte.
„Das hätte ich nicht gedacht, dass wir das noch schaffen“, sprudelte es aus Annkathrin Hoven hervor, für die es der vierte Siebenkampf in diesem Jahr mit Rang fünf bei der U 18-EM war. Mit dem Sieg über 800 Meter (2:20,53 Minuten) konnte sie sich von Rang acht noch sogar noch auf den Silber-Platz katapultieren. Ralf Jaros staunte nicht schlecht: „Da sieht man mal, was in denen steckt. Den Titel haben sie sich redlich verdient.“
Jaron Boateng riss nach dem für ihn besonders harten 1500-Meter-Lauf auf dem Zielstrich die Arme hoch, weil er den Zehnkampf mit über 200 Punkten Vorsprung überlegen abgeschlossen hatte. „Vor zwei Jahren war ich noch nicht mal unter den besten Zehn“, sagte Boateng, der ab dem zweiten Wettbewerb geführt hatte und seinen Vorsprung von Disziplin zu Disziplin bis fast auf 300 Punkte zum 150-Meter-Lauf ausbaute.
Jetzt ist er der einzige Düsseldorfer Nachwuchs-Athlet, der in diesem Jahr mit Gold bei der Jugend-DM in Rostock (7,21 Meter) beim Weitsprung und nun mit dem DM-Titel im Zehnkampf zwei deutsche Meistertitel erringen konnte. Nach der Siegerehrung flossen bei Boateng die Freudentränen: Sein Trainer, Ralf Jaros, nahm ihn fast väterlich in den Arm. „Jaron hat sich besonders darüber gefreut, dass er das geschafft hat, was er sich vorgenommen hatte“, sagte Jaros. Am Ende gab Jaros nach den vielen Glückwünschen auch für ihn seine sonstige Bescheidenheit mal ein wenig auf, als er bemerkte: „Wir haben mit unserer Trainingsgruppe insgesamt zwei DM-Titel und einmal Silber. Drauf bin ich jetzt auch mal stolz als Trainer.“ Besonderes Lob für Jaros hatte der frühere Düsseldorfer Dreisprung-Bundestrainer Eckhard Hutt aus Spanien, der Jaros herzlich gratulierte.