Korolew ist ein Herzstück im Rochusclub
Der 21-jährige Russe beherrscht vier Sprachen. Für den Bundesligisten geht es am Sonntag zum Meister TC Kurhaus Aachen.
Düsseldorf. Ewgeny Korolew ist ein Familienmensch, obwohl das Leben eines Tennisprofis doch eher dem eines Weltreisenden gleicht. Trainiert und betreut wird er bei den Turnieren oder auch in der Tennis-Bundesliga von seinem Vater. Sein älterer Bruder Alexej sorgt indessen als Physiotherapeut und Manager dafür, dass sich der 21-Jährige voll und ganz auf das Tennisspielen konzentrieren kann. Beim Rochusclub Düsseldorf gehört Korolew zu den Bundesliga-Stammspielern, die Teamchef Detlev Irmler für diese Saison gebucht hat. Am Sonntag wird der gebürtige Moskowiter sehr wahrscheinlich zum Team gehören, das beim TC Kurhaus Aachen antritt. "Die Bundesliga ist eine gute Alternative zu den Turnieren. Man kann in einer Mannschaft spielen und muss auch Verantwortung für andere übernehmen", sagt der Weltranglisten-96., der sich beim Rochusclub sichtlich wohlfühlt, was man bei den Bundesliga-Heimspielen schon alleine an dem russischen Stimmengewirr in der Players Lounge des Klubs heraushört. Interviews mit Korolew sind dabei kein Problem. Neben seiner Muttersprache spricht er fließend Deutsch und Englisch, außerdem Spanisch.
Ewgeny Korolew lebt für den Sport. Bereits mit vier Jahren wurde er von seinem Vater, der den gleichen Vornamen trägt, und seiner Mutter Irina zum Tennis gebracht. Wenn er jetzt mal nicht auf dem Tennisplatz zu finden ist, dann bei einer anderen sportlichen Aktivität. Hockey und Inline-Skating gehören ebenso zu seinen Hobbies wie ausgiebiges Training im Fitnessclub. Dass er bald zu den Top-50 auf der ATP-Tour gehören wird, ist nur eine Frage der Zeit. Zwischendurch wurde er immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen. "Ewgeny hat sehr viel Potenzial, aber manchmal ist er wie ein wildes Pferd. Das gibt sich, wenn er erfahrener ist", sagt Teamchef Detlev Irmler. "Auf jeden Fall ist er ein Herzstück der Mannschaft. Ich erwarte noch viel von ihm."
Ewgeny Korolew hat übrigens eine prominente Cousine. Das ehemalige Tennis-Sternchen Anna Kournikowa ist mit ihm verwandt. Außerdem ist der 21-Jährige mit Tennis-Legende Boris Becker befreundet.