Kurt Burchardt — Trauer um ein Box-Idol
Mit 87 Jahren ist der langjährige Box-Chef des TuS Gerresheim verstorben.
Düsseldorf. Kurt Burchardt hat das Amateurboxen in Düsseldorf viele Jahrzehnte geprägt. Der ehemalige Kriminalkommissar hat es wie kein anderer verstanden, diese Sportart beim TuS Gerresheim nach vorne zu bringen. Nach schwerer Krankheit ist Kurt Burchard im Alter von 87 Jahren im Kreise seiner Familie verstorben. Vor kurzem noch feierte er mit seiner Ehefrau Therese den 65. Hochzeitstag, die Eiserne Hochzeit.
Therese, geborene Fiedler, wurde in Düsseldorf geboren, Kurt Burchardt in Coswig. Burchardt zog 1936 an den Rhein. Im Jahr 1941 wechselte er vom Post SV zum TuS Gerresheim. Hier lernte sich das Paar 1943 beim Sport kennen.
50 Jahre lang leitete Kurt Burchardt den TuS Gerresheim als erster Box-Vorsitzender. Während er als Kriminalbeamter tätig war, arbeitete seine Frau als Verwaltungsangestellte, später war sie Hausfrau. Sie kümmerte sich um den Sohn, der schon verstorben ist, und ihre Tochter. Zur Familie zählen sechs Enkel und sechs Urenkel.
Kurt Burchardt war einer der Initiatoren, die in den 90er Jahren das Amateurboxen beim TuS Gerresheim so attraktiv gemacht hatten. Die Halle am Alten Amtsgericht war an vielen Samstagen beliebter Treffpunkt der Boxsportfreunde, die dort die Oberliga-Kämpfe sehen wollten. Burchardt packte kräftig mit an, außerdem war seine sonore Stimme in der Halle zu hören, er fungierte als Ringsprecher.
Damalige Gerresheimer Amateurboxer wie Ralf „Printe“ Krompaß, dem Burchardt das Herz eines Löwen attestierte, oder die „Schwarze Perle“ Isidor Njtol waren über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Burchardts Rat und Unterstützung waren im Amateurbereich stets gefragt, auch wenn er aus gesundheitlichen Gründen vor vier Jahren kürzertreten musste. „Das bringt das Alter so mit sich, aber es ist eine Freude für mich, wenn ich anderen Menschen helfen kann“, sagte Burchardt zu seinem 85. Geburtstag. „Das Ziel ist, Heranwachsende von der Straße zu holen und ihnen das Gefühl der Gemeinsamkeit zu vermitteln.“
Oft war er damals Gast im Boxzentrum von Stefan Freudenreich. „Stefan gibt Jugendlichen die Möglichkeit, sich beim Boxtraining auszupowern und ein Aggressionsventil für den Alltag zu schaffen. Dort kann man lernen, Konflikte gewaltfrei zu lösen“, sagte Burchardt. Was jetzt bleibt, ist die Erinnerung an einen Mann, der sich wie kein anderer in Düsseldorf für das Amateurboxen eingesetzt hat.