Düsseldorf Landesliga: Schmitz macht Individualisten zu einem Team
Rather SV auf dem richtigen Weg. DSC sucht Verstärkung.
Düsseldorf. Als bester Düsseldorfer Fußball-Landesligist hat der Rather SV die Hinrunde abgeschlossen. Das konnte man vom stark besetzten Aufsteiger vor der Saison auch erwarten. Danach hatte es zu Beginn der Spielzeit aber nicht ausgesehen. Nach einer holprig verlaufenen Vorbereitung machte Christian Schmitz bei seinen Schützlingen in den ersten Wochen nicht nur körperliche Defizite aus. Auch das sensible Mannschaftsgefüge mit vielen Häuptlingen und einigen Indianern drohte zu zerbrechen. Doch Christian Schmitz bewies pädagogisches Geschick.
Dem Coach gelang es, die Ansammlung an Individualisten Stück für Stück von den Vorteilen eines harmonischen Miteinanders zu überzeugen. Und Schmitz brachte seinen „Star“ wieder ans Laufen. Der vom Drittligisten Unterhaching gekommene Ex-Profi Alon Abelski stellte zuletzt Woche für Woche unter Beweis, dass er in der Landesliga in einer eigenen Kategorie unterwegs ist. Nicht zuletzt dank des überragenden Mittelfeldspielers war der RSV in den letzten Partien kaum noch aufzuhalten. Während es sportlich also wenig zu meckern gibt, herrschen im Umfeld Sorgen. Nachdem Freddie Keusen angedeutet hat, sein Engagement etwas zurückzuschrauben, ist keineswegs sicher, ob das Team komplett zusammen bleibt.
Auch den DSC 99 überholten die fünftplatzierten Rather im Jahresschlussspurt. Dabei war der DSC im Sommer wesentlich besser aus den Startlöchern gekommen. Nach einer über weite Strecken enttäuschenden vergangenen Saison knüpfte der „Club“ unter dem neuen Trainer Sebastian Saufhaus wieder an die starke Form an, die ihn unter der Regie von Frank Mitschkowski ausgezeichnet hatte. So lange alle Leistungsträger einsatzbereit waren und das „Enfant Terrible“ Derman Disbudak funktionierte, konnte der DSC jeden Gegner in der Liga ärgern. Doch als sich Leistungsträger wie Bruno Oliveira, Benedikt Möllenbeck oder Jens van Overbrüggen in den Verletztenstand verabschiedeten, gerieten die Derendorfer ins Straucheln. Die Kluft zwischen Startelf und Ersatzbank war zu groß. Das wollen die Verantwortlichen des Tabellensiebten in der Winterpause korrigieren und den Kader verstärken. Gelingt das, sollte der Klassenerhalt gelingen.
Auf eine schwere Saison hatte sich der VfL Benrath von Beginn an eingestellt. Insofern ist bei den Schlossstädtern niemand darüber beunruhigt, dass die Mannschaft auf dem Platz überwintert, der am Saisonende wohl eine Abstiegs-Relegationsrunde erforderlich macht. Auffällig ist die Zahl an hohen Niederlagen, die die Elf von Frank Moeser in der Hinrunde kassiert hat. Sie deutete darauf hin, dass es um die mannschaftliche Geschlossenheit, die sonst immer ein Trumpf des VfL war, in der ersten Halbserie nicht immer zum Besten bestellt war. Auf der anderen Seite war Benrath aber gerade gegen die Spitzenmannschaften auch immer mal für eine Überraschung gut. Das sollte den Beteiligten Mut für die Rückrunde machen. Gelingt es Frank Moeser, die Flut an Gegentoren (50) einzudämmen, kann der im Abstiegskampf erprobte VfL in der Rückserie ganz bestimmt noch weiteren Boden gut machen.