Düsseldorfer EG Spitzenreiter mit unbändigem Teamgeist
Die Düsseldorfer EG steht erstmals seit fünf Jahren wieder auf Platz eins. Gegen Straubing soll die beeindruckende Serie der vergangenen Wochen heute ihre Fortsetzung finden.
Düsseldorf. Wer am Silvester- und Neujahrstag bei Facebook oder Twitter dort angezeigte Beiträge von Freunden gelesen hat, der ist dabei neben Grüßen und Wünschen zum neuen Jahr auch auf das ein oder andere Bild von der Tabelle der Deutschen Eishockey Liga gestoßen. Diese weist seit Mittwochabend die Düsseldorfer EG als Ersten aus — zum ersten Mal seit Dezember 2010. „Wenn mir das vor der Saison einer erzählt hätte, hätte ich ihn für bekloppt erklärt“, sagt Trainer Christof Kreutzer. „Es ist etwas Besonderes, ganz oben zu stehen. Nicht nur, weil es schon so lange her ist“, sagt der 48-Jährige. Nicht nur Kreutzer und seine Mannschaft wissen aber, dass dies lediglich eine Momentaufnahme ist. Denn nach 32 Spielen ist noch nichts gewonnen. Gerade in der DEL, in der jede zwei oder drei Spiele andauernde Schwächephase sofort die Ausgangslage verschlechtert. Und so haben der Cheftrainer und sein Assistent Tobias Abstreiter den Ausdruck der Tabelle bereits auf der Rückfahrt von Augsburg wieder beiseitegelegt und den Fokus nach vorne gerichtet.
Am Samstag sind die Straubing Tigers im Rather Dome zu Gast (16.30 Uhr), die das Gefühl der Tabellenführung in dieser Spielzeit auch schon genießen durften. Doch nach nur vier Siegen aus den vergangenen 14 Spielen ist die Mannschaft von Trainer Larry Mitchell bis auf Rang zwölf durchgereicht worden. „Straubing hat am Mittwoch nicht gespielt, das wird keine leichte Aufgabe“, sagt Kreutzer über vermeintlich ausgeruhte Niederbayern, die eines der bisher zwei Duelle mit der DEG für sich entscheiden konnten.
Als die Rot-Gelben vor rund sechs Wochen mit 0:3 gegen Wolfsburg verloren, erklärte Kreutzer, dass seine Mannschaft mit zehn Siegen und ebenso vielen Niederlagen als Tabellenneunter eigentlich im Soll liege. Denn die Pre-Play-offs waren das erklärte Minimalziel. Kreutzer und Abstreiter werden sich nach zuletzt elf Siegen aus zwölf Partien nicht dazu hinreißen lassen, einen Platz unter den ersten Vier nach der Vorrunde als neues Ziel auszurufen. Aber der Cheftrainer gibt zu, dass „die lange Rückfahrt aus Augsburg natürlich schön und leicht war“.
Was diese DEG derzeit besonders macht, ist die Art und Weise, wie jeder einzelne Spieler auch bei Rückständen auftritt. Am Montag in Nürnberg sprach Mitte des zweiten Drittels beim Stand von 0:3 fast alles gegen die Düsseldorfer. Doch niemand ließ den Kopf hängen, haderte oder wich im Zweikampf nur einen Zentimeter zurück. „Das macht unser Team in diesem Jahr aus. Jeder kämpft für den Anderen, und wir glauben an das, was wir können“, sagt Angreifer Norm Milley. Auch für den Trainer ist dies ein Schlüssel zum Erfolg: „Das funktioniert aber ja nur, wenn du eine Mannschaft hast, die so intakt ist. Jeder akzeptiert seine Rolle, und die Jungs haben Spaß zusammen auf dem Eis.“ Spaß würde es vielen sicher auch machen, wenn nach dem Spiel gegen Straubing wieder Fotos mit der Tabelle auftauchen — mit der DEG ganz oben.