Triathlon Laura Lindemann sprintet zu Gold
Die Junioren-Weltmeisterin sichert sich bei den Europameisterschaften im Sprint in Düsseldorf ersten großen Titel im Senioren-Bereich. Rund 60 000 Zuschauer verfolgen die Wettkämpfe rund um den Medienhafen.
Düsseldorf. Kurz vor dem Ziel huschte bereits ein Lächeln über das Gesicht von Laura Lindemann. Die seit heute 21 Jahre alte Triathletin war am Samstag bei der Sprint-Europameisterschaft mit dem selbst gesteckten Ziel angetreten, eine Medaille zu gewinnen. Als sie dann auf den letzten Metern den Schlussspurt ansetzte, wurde ihr bewusst, dass es sogar der EM-Titel wird. Jolanda Annen aus der Schweiz und Vendula Frintova aus Tschechien konnten das Tempo der Berlinerin nicht mehr mitgehen. „Ich habe versucht, ein paar Kräfte zu sparen und habe es bewusst auf den Schlusssprint ankommen lassen“, sagte Lindemann wenige Minuten nach dem Zieleinlauf.
Im Hafenbecken hatte sich auf der 750 Meter langen Schwimmstrecke zur Hälfte einer Vierergruppe gebildet, die den ersten Verfolgerinnen, zu denen die Junioren-Weltmeisterin gehörte, enteilt war. „Beim Schwimmen war ich wieder hinten dran. Da könnte es noch besser werden“, erklärte Lindemann ihre vielleicht schwächste Einzeldisziplin, an der sie künftig ohnehin noch arbeiten will.
Auf den vier jeweils 5,2 Kilometer langen Radrunden hatte sich Lindemann gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen Anja Knapp und Sophia Saller stets im Bereich der Spitzengruppe bewegt. Beim abschließenden Fünf-Kilometer-Lauf blieb nur Lindemann ganz vorne dabei. „Das Tempo hat sich zusehends erhöht. Auch deshalb habe ich dann relativ früh zum Schlussspurt angesetzt“, sagte die glückliche Europameisterin, die in einer Zeit von 1:03:35 Stunden das Zielband durchtrennte. Rang zehn für Anja Knapp und die Plätze 17 für Sophia Saller sowie 20 für Anabel Knoll rundeten das gute Ergebnis der deutschen Triathlon-Damen ab.
„Wir hatten das Ziel ausgegeben, eine Medaille zu gewinnen. Dass es dann gleich Gold wird, freut uns natürlich umso mehr. Vom Rennverlauf hat Laura das sehr souverän gelöst“, sagte ein ebenfalls zufriedener Sportdirektor Jörg Bügner von der Deutschen Triathlon Union (DTU). „Bis zum Schluss des Radfahrens waren wir in der Spitzengruppe. Beim Laufen haben wir gesehen, wer in dieser Saison vielleicht ein paar Probleme hatte. Insgesamt ist das Gesamtergebnis aber mehr als in Ordnung. Trainer und Betreuer haben sich gut mit der Strecke befasst. Da gab es wieder ein paar knifflige Punkte. Auch das haben unsere Sportlerinnen sehr gut gelöst.“
Rund 60 000 Zuschauer kamen an beiden Tagen zum T³-Triathlon und den erstmals in Düsseldorf ausgetragenen Sprint-Europameisterschaften. Nach dem Erfolg von Laura Lindemann belegte Lasse Nygaard-Priester (57:45 Minuten) als bester Deutscher bei den Männern Rang sechs. Mit Lasse Lührs (8.) und Lars Pfeifer (9.) kamen zwei weitere DTU-Starter unter die Top-Ten.
Gold ging an den Portugiesen Joao Pereira (57:33), der bereits vor einer Woche in Kitzbühel den EM-Titel über die Olympische Distanz gewonnen hatte. Silber sicherte sich der Franzose Pierre Le Corre (57:36), Bronze der Portugiese Joao Silva (57:37).