Leichtathletik: Anne Einspenner ist reif für die Insel

Düsseldorfer Talent lebt und trainiert ein Jahr in Brighton.

Düsseldorf. ART-Dreispringerin Lisa Saemisch bleibt sechs Monate in den USA, die ebenfalls 16-jährige Anne Einspenner zieht es für ein Jahr nach England - gehen der Düsseldorfer Leichtathletik etwa die Talente aus? Nein. Nur im Rahmen eines externen Schuljahres wechselt Anne Einspenner vom Allgemeinen Rather Turnverein (ART) am 27. August ins englische Seebad Brighton, um dort zur Schule zu gehen und zu trainieren. "Das Projekt wird von der Schule gefördert. Allein aus meiner Klasse sind es neun Schüler, die ins Ausland gehen. Bei mir dauert der Aufenthalt ein Jahr, andere bleiben nur ein halbes Jahr. Die Kosten muss man aber privat tragen", erklärt die Gymnasiastin des Theodor-Fliedner-Gymnasiums (11. Klasse). "Es ist eine ganz neue Erfahrung für mich. Aber es wird anfangs sicherlich komisch sein, die Freunde und die Eltern nicht mehr täglich zu sehen." Damit der Kontakt nicht abreißt geht ein neues Laptop mit auf die Reise, zum täglichen Austausch von Neuigkeiten aus der Heimat. "Und wenn es mal nötig ist, gibt es ja Billig-Flugverbindungen", sagt Anne Einspenner, die für den ART in drei Wettbewerben startet. Speerwerfen, Kugelstoßen, Diskuswerfen - die Sportgeräte gehen aber nicht mit auf die Reise an die See. "Die werden vom örtlichen Sportverein in Brighton zur Verfügung gestellt." Mit ihrem künftigen englischen Trainer Bob Willow hatte sie schon telefonischen Kontakt, genauso wie mit ihrer Gastfamilie Nicolas Brett und Tabita Wady.

Die 16-Jährige wird auf der Firbank Grammar School unterrichtet

Die Schule wird ebenfalls nicht zu kurz kommen. An der Firbank Grammar School für Mädchen in Brighton wird die Gymnasiastin drei bis fünf Kurse belegen, um nicht aus dem Rhythmus zu kommen. Mathematik, Chemie und Erkunde sind vor der Abfahrt in der ganzen engen Wahl. "Da alles in Englisch unterrichtet wird, werde ich auf diese Sprache als Fach verzichten." Nicht dafür aber auf die Trainingspläne von Manfred Poppe. Der 70-Jährige Trainer übermittelt ihr alle drei Monate die Vorgaben in den Disziplinen Sprint und Sprung. Bob Willow als Wurftrainer auf der Insel sorgt für den Rest. Mittlerweile sitzt Anne Einspenner auf gepackten Koffern. Am übernächsten Montag beginnt das Insel-Abenteuer. Vater Ulrich bringt sie mit dem Auto nach Brighton, inklusive Fahrrad auf dem Dach. "Das brauche ich, um zur Schule und zum Training zu kommen. Alles ist in der Nähe", sagt sie. Auch der Strand des größten englischen Seebades, an dem man sie sicherlich auch antreffen kann. Das Ende des Auslands-Jahres ist auch schon fix. Zu den Deutschen Jugend-Meisterschaften 2008 ist Anne Einspenner wieder zu Hause.