Leichtathletik: Kommt Willi Wülbeck nach Düsseldorf?
Der Ex-Weltmeister hat Probleme beim TV Ratingen und fühlt sich vorverurteilt.
Düsseldorf. Beim TV Ratingen scheint der 800-m-Weltmeister von 1983, Willi Wülbeck (54 Jahre), in Ungnade gefallen zu sein. Jedenfalls deutete in der vergangenen Woche einiges darauf hin, dass der TV Ratingen den besten deutschen 800 m-Läufer (1:43,65 Minuten) aller Zeiten bis zur Klärung der Veruntreuungsvorwürfe als Marketingchef des Zehnkampf-Meetings nicht als Trainer haben wolle. Wülbeck nahm inzwischen eindeutig Stellung zu den Vorwürfen. "Ich habe eine E-Mail von der Staatsanwaltschaft erhalten, dass gegen mich kein Verfahren eingeleitet wurde", erklärte er. Wülbeck deutete an, dass er auch deshalb mit einem Wechsel nach Düsseldorf liebäugelt, "zumal in der Landeshauptstadt sehr gute Möglichkeiten bestehen, weil die Stadt voll hinter der Leichtathletik steht. Aber die wirtschaftlichen Voraussetzungen müssen ebenfalls stimmen," so Wülbeck. Für Montagabend war beim TV Ratingen eine Aussprache über das Ruhen des Traineramtes in der sehr erfolgreichen Mittelstreckler-Gruppe des Vereins angesetzt. Wülbeck ärgert sich ganz besonders, dass ihn in der Vorwoche auch viele Medien vorverurteilt hätten. In Unkenntnis der genauen Sachlage und der kurzen Zeit hätte er keine Stellung beziehen können. "Wenn man einen solchen Namen hat wie ich, wird man schnell von der Brücke gestoßen", gab sich Wülbeck erschüttert.
Trotz Ruhen seines Traineramtes hatte er seinen besten Schützling Julien Wolf beim 800-Meter-Lauf im B-Jugendländerkampf am Samstag Nachmittag in Düsseldorf betreut. "Ich lasse doch nicht meine Jungen im Stich", so Wülbeck zur derzeitigen für ihn so bitteren wie unerfreulichen Situation.