Tischtennis: Nach dem Traum-Halbfinale ist der Titeltraum dahin

Das 1:3 gegen Charleroi lässt der Borussia kaum Chancen auf das Finale in der Königsklasse.

Düsseldorf. Mit Christian Süß hatte am Freitagabend eigentlich keiner gerechnet. Doch dem Tischtennis-Profi der Borussia war seine Handgelenksverletzung nicht anzumerken. "Ich war selbst ein bisschen überrascht, dass es so gut bei mir lief", sagte Süß nach dem Halbfinal-Hinspiel der Champions League, "ich hatte vorher etwas Angst wegen meiner Handprellung, aber sie machte sich nicht mehr bemerkbar."

Beim 1:3 gegen RV Charleroi sorgte der 22-Jährige für den Ehrenpunkt. Eine andere Bezeichnung für den Sieg gegen Jean-Michel Saive gibt es wohl nicht. Angesichts der Chancenlosigkeit der ohne Timo Boll angetretenen Düsseldorfer gegen Charlerois Vladimir Samsonov. Das weiß auch Süß: "Im Rückspiel wird es sehr schwer." Die Borussia müsste 3:1 gewinnen und ein besseres Satzverhältnis als 9:4 erreichen.

Anschließend nahm Wagner den 19-jährigen Ovtcharov, der Smirnov zwei Wochen zuvor bei der Mannschafts-WM noch geschlagen hatte, in Schutz: "Er hat tolle Möglichkeiten und großen Kampfgeist, kann aber nicht ein ganzes Jahr immer auf dem gleichen hohen Niveau spielen. Dima ist keine Maschine, sondern ein junger Kerl, der noch ein paar Jahre braucht, um sich auf dann vermutlich noch höherem Niveau zu stabilisieren."

Rahmen: Die Borussia präsentierte den 3300 Zuschauern in der Reisholzer Halle ein unterhaltsames Rahmenprogramm mit der Percussion-Gruppe "Düsseldorf Fire Drums" und Nachwuchkünstlerin Carolina Grigorov, die stimmgewaltig die deutsche Nationalhymne sang. Zudem standen Interviewrunden und Gewinnspiele auf dem Programmzettel - unter anderem wartete eine dreitägige Reise zum DFB-Pokalfinale.

Finalgegner: Im anderen Halbfinal-Hinspiel siegte Granada (Spanien) dank eines überragenden He Zhi Wen (45) etwas überraschend mit 3:2 beim Vorjahresfinalisten SVS Niederösterreich und hat nunmehr die besseren Karten, das Endspiel zu erreichen.