Damen-Hockey Markert: Mit der Meisterschaft beschäftigen wir uns nicht

Damen des Düsseldorfer Hockey Clubs stehen aber an der Tabellenspitze. Sussenburger warnt vor Rüsselsheim.

Foto: Lange

Düsseldorf. Dass Aufsteiger eine Liga kräftig aufmischen, gibt es immer wieder. Im Fußball überraschte beispielsweise der 1. FC Kaiserslautern 1998 die gesamte Bundesliga und wurde als Aufsteiger unter Trainer Otto Rehhagel Meister. Ganz so weit sind die Hockeyspielerinnen des Düsseldorfer HC noch nicht. Doch immer deutlicher zeichnet sich ab, dass die Oberkasselerinnen als Aufsteiger tatsächlich das Zeug zum Titelgewinn haben.

„Mit der Meisterschaft beschäftigen wir uns nicht. Aber natürlich ist die Endrundenteilnahme jetzt unser Ziel“, sagt Führungsspielerin Sabine Markert. Ihre Mannschaft steht vor dem 13. Spieltag immer noch an der Tabellenspitze. Von den ersten zwölf Begegnungen hat der DHC nur ein einziges Spiel verloren. Die Liga zittert mittlerweile vor dem Damenteam vom Seestern. Trainer Nico Sussenburger gibt sich wie seine Spielerinnen aber zurückhaltend. Große Töne sind vom DHC in der Regel nicht zu hören.

Obwohl die Oberkasselerinnen — anders als die Fußballer als Kaiserslautern 1998 — bereits vor der Saison als besonders schlagkräftige Truppe eingeschätzt worden waren. Mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft in der Hallensaison hat der DHC endgültig das Image als aussichtsreicher Außenseiter abgelegt. Und auch in das Heimspiel (Samstag, 15 Uhr, Am Seestern) gegen den Abstiegskandidaten Rüsselsheimer RK geht Nico Sussenburgers Mannschaft als eindeutiger Favorit. „Bei Rüsselsheim spielen im Gegensatz zur Hinrunde einige ältere Spielerinnen wieder mit“, sagte der DHC-Trainer. „Unser Ziel ist es, das Spieltempo hoch zu halten.“

Die Mannschaft präsentierte sich bei den jüngsten Auftritten ungemein reif und abgeklärt, obwohl der Kader vorrangig aus jungen, hungrigen Kräften besteht. Die Erfahrung geht dem DHC-Team im Vergleich zu den anderen Spitzenmannschaften der Liga etwas ab. Dafür besticht das Team durch Geschlossenheit, unbändigen Siegeswillen und technisch brillante Einzelkönnerinnen. Gegen Rüsselsheim will Sussenburger einen weiteren Vorteil nutzen. Er hat einen breiten Kader. „Wir werden personell etwas rotieren und den hoch belasteten Spielerinnen eine Pause gönnen“, erklärte er. „Außerdem möchte ich den Spielerinnen, die sich im Training aufgedrängt haben, eine Chance geben.“ Stürmerin Greta Gerke fehlt verletzt. Dann sagt Sussenburger doch noch etwas, das nach einer vorsichtigen Kampfansage klingt: „Wenn wir zur Endrunde nach Hamburg fahren wollen, dann ist ein Sieg gegen Rüsselsheim Pflicht.“ Bei der Endrunde wird der Titel ausgespielt. Und der Aufsteiger hat in der aktuellen Verfassung gute Chancen, ihn zu gewinnen.