Halbmarathon Nicht alles läuft rund beim Rennen auf der Kö

3700 Läufer waren am Sonntag bei der 29. Auflage auf der Prachtstraße Düsseldorfs unterwegs. Kritik gab es zur Streckenführung des Halbmarathons durch den Hofgarten.

Foto: Bernward Franke

Düsseldorf. Trotz heftigen Regens mit Gewitter beim Zehn-Kilometer-Lauf war auch der 29. Stadtwerke-Kö-Lauf insgesamt wieder eine gelungene Veranstaltung. Etwa 1200 Läufer hatten sich auf einer völlig neuen Strecke auf den Weg gemacht. Die führte diesmal nicht mehr nur über die traditionelle „Kö“-Runde, sondern bezog auch die verschlungenen schwierig zu laufenden Pfade des Hofgartens mit ein.

Daher waren die von den Top-Läufern aus Kenia erhofften Zeiten von knapp über einer Stunde im Halbmarathon über 21,1 Kilometer nicht zu erreichen. „Im Hofgarten war es zwar schön, aber nicht leicht zu laufen“, sagte der 28 Jahre alte Sieger Bethwel Chemweno (Kenia). „Mit der Zeit von 1:05:22 Stunden kann ich nicht zufrieden sein“. Wie auch der Zweite, der Kenianer Michael Ndungu, der 18 Sekunden später das Ziel erreichte. „Ich musste ständig aufpassen, dass ich im Hofgarten nicht ausrutsche“, sagte Ndungu.

Hinzu kamen noch die vielen überrundeten Läufer, die den „Front-Runnern“ den Weg auf den vier Runden nicht immer frei machten. Wegen verschiedener Baustellen hatte die Organisation Rhein-Marathon noch nicht den optimalen Streckenverlauf gefunden. Daher hat gerade der Halbmarathon-Lauf noch deutliches Optimierungs-Potenzial. „Immerhin habe ich neue Jahres-Bestzeit geschafft“, sagte hingegen Nikki Johnstone (32/ART), der als Vierter in 1:12:29 Stunden das Ziel erreichte und besonders angetan war, wie ihn die vielen Zuschauer als besten Düsseldorfer auf der Kö gefeiert hatten.

Cheforganisator Jan Winschermann hatte mehr zu tun als früher. Auch die Pokemon-Spieler freuten sich nämlich über die komplette Sperrung der Kö für den Autoverkehr, was die Handy-Spieler dennoch dazu brachte, mit einem Läufer zu kollidieren. „Ernsthaft passiert ist zum Glück nichts, aber ärgerlich war das schon“, sagte Winschermann.

Dass der klassische „Zehner“ diesmal im Regen stattfinden musste, war nicht zu vermeiden. Immer wieder wurden die Wetter-Apps verfolgt, die für Düsseldorf sogar Gewitter angezeigt hatten. Der heftige Regen vertrieb einige Läufer und Zuschauer. Beim anschließenden Halbmarathon-Start war es dann auf der Kö erheblich übersichtlicher.

Beim Kö-Lauf heißt es seit Jahrzehnten „Sehen und Gesehen werden“. Um so bitterer war es daher für einige Läufer beim Halbmarathon, die ihrem zu schnellen Anfangstempo Tribut zollen mussten. Da halfen dann auch die Anfeuerungsrufe vom Streckenrand nicht. Für die nächsten Jahre hofft Jan Winschermann auf weitere Steigerungen der Teilnehmerzahlen beim Halbmarathon. Diesmal hatte er nur 1200 Läufer auf die Strecke gelassen. Im nächsten Jahre sollen es dann 2000 sein, die die 21,1 Kilometer ohne Baustellen laufen könnten.

Eine Panne gab es beim Jedermann-Lauf über fünf Kilometer. Man hatte vergessen, rechtzeitig eine Sperre an der Bahnstraße aufzuheben, so dass die Strecke nur über 4,8 Kilometer führte. Da jubelten viele Läufer zu früh über ihre vermeintlichen neuen Rekordzeiten.