Niederrheinliga/SC West: Kriecht auf dem Zahnfleisch in die Pause
Die Verletzungsprobleme stressen den Trainer.
Düsseldorf. Michael Kezmann kann es kaum erwarten. Der Trainer des Fußball-Niederrheinligisten SC West ist heilfroh, wenn am übernächsten Sonntag die Winterpause anbricht. "Die Mannschaft kriecht auf dem Zahnfleisch", sagt Kezmann.
Das verwundert keineswegs. Denn das Verletzungspech hat die Oberkasseler in dieser Spielzeit bisher fest im Griff. Deshalb musste der Coach in den vergangenen Wochen immer auf den identischen überschaubaren Stamm an einsatzbereiten Kräften setzen und konnte keinem seiner Leistungsträger eine Verschnaufpause gönnen.
Für das Häuflein Aufrechter heißt es nun noch einmal 180 Minuten in den Spielen beim VfB Speldorf und gegen den 1.FC Viersen auf die Zähne zu beißen, bevor endlich die Füße entspannt unter den Weihnachtsbaum gelegt werden.
Michael Kezmann muss sich derweil fast gar keine Gedanken mehr darüber machen, wie er sein Team in den beiden abschließenden Partien formiert. Schließlich gibt es kaum noch Alternativen.
Zu den Langzeitverletzten Markus Bryks, Pascal Ohlenmacher, Michael Stephan und dem erneut angeschlagenen Sebastian Kutzer gesellt sich ab sofort auch Salvatore Franciamore auf die Ausfallliste. Der defensive Mittelfeldspieler ließ sich unter der Woche ein Überbein am Fuß operativ entfernen und muss zum Jahresabschluss passen. Eine Woche später fehlt dann auch noch Gengo Seta, der sich vorzeitig für vier Wochen in den Weihnachtsurlaub in Japan verabschiedet.
Zumindest die "Fleißbiene" Seta kann am Sonntag noch mithelfen, beim Aufstiegsfavoriten VfB Speldorf einen Überraschungs-Coup zu landen. "Wir werden die Punkte dort auf keinen Fall freiwillig liegen lassen", betont der sportliche Leiter Sven Kühnen.
Der VfB Speldorf ist nach 15 Spieltagen die einzig noch ungeschlagene Mannschaft der Liga, liegt derzeit aber drei Zähler hinter dem Spitzenreiter Union Solingen. Und dass die Mülheimer bei ihren bisherigen Auftritten keineswegs immer so dominant auftraten, wie man es angesichts eines hochkarätig besetzten Kaders erwarten könnte, bestärkt den SC West in seinen Hoffnungen.
"Ich denke, dass sich der VfB in dieser Spielzeit noch nicht vollends gefunden hat. Wir werden nicht chancenlos sein", glaubt Kühnen, der hinter den Kulissen am Kader für die Rückrunde bastelt und in Verhandlungen mit einem potenziellen Zugang steht.