Nur Siege können die Wogen in Eller glätten

Unruhe im Club nach dem schlechten Saisonstart.

Düsseldorf. Während sich das ganze Land über den miesen Sommer ärgert, ist in Eller schon längst der Herbst angekommen. Denn bei Fußball-Landesligist TSV Eller 04 gibt es derzeit stürmische Zeiten. Nach sechs Begegnungen der noch jungen Saison stehen für den als Aufstiegsaspiranten gehandelten Club lediglich sechs Pünktchen auf dem Konto. 15 Gegentore bedeuten darüber hinaus den zweitschlechtesten Wert der Liga. (Über-)Deutliche Kritik wurde über die eigene Internet-Homepage geäußert, so dass sich die Verantwortlichen sogar gezwungen sahen, das Gästebuch zu schließen. In anonymer Form war dort zunächst konstruktive Kritik geübt worden, ab Montagabend gingen die Kommentare der Nutzer jedoch weit unter die Gürtellinie.

Attackiert wurden sowohl die Spieler als auch Trainer Uwe Ordelheide. Führungsspieler Dennis Rossow zeigte sich geschockt von den Vorwürfen: „So etwas habe ich in dieser Form noch nie erlebt. Die Stimmung ist doch sehr getrübt rund um die Vennhauser Allee.“ Dass der Ärger grundsätzlich durchaus verständlich ist, weiß auch der ehemalige Regionalliga-Kicker der Fortuna: „Wir haben uns das natürlich auch ganz anders vorgestellt. Eine Erklärung habe ich leider nicht. Wir haben bereits acht Gegentore nach Standardsituationen kassiert. Mit Dennis von Wilmsdorff haben wir den wohl kopfballstärksten Verteidiger der Liga, ich habe keine Ahnung, wie das passieren kann.“ Auch in der Offensive sei das Auftreten nicht vergleichbar mit dem in der vergangenen Spielzeit, als auch mal Spiele mit 6:0 gewonnen wurden.

Der erfahrene Rossow weiß jedoch auch, „dass die Stimmung schnell wieder kippen kann, wenn man mal zwei Spiele gewinnt“. Auch Trainer Uwe Ordelheide bleibt betont ruhig, bat seine Schützlinge am Freitag jedoch darum, einmal ohne ihn über die Situation zu sprechen: „Ich habe zwar nicht den Eindruck, dass es innerhalb des Teams nicht stimmt. Aber die Jungs sollen sich auch mal selbst Gedanken machen, nicht immer nur der Trainer oder der Vorstand.“

Mit dem VfB Solingen kommt nun — nominell gesehen — ein Aufbaugegner zur rechten Zeit. Die Bergischen stehen nach vier Partien erst mit drei Punkten da. Lukas Marzok fällt mit einem gebrochenen Zeh länger aus, Tarek Ben Larbi ist angeschlagen.