Oberliga: Zilles siegt gegen „alte Liebe“

TuRU überrascht mit dem Coup gegen den Wuppertaler SV und feiert diesen fast wie eine gewonnene Meisterschaft.

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Düsseldorf. Frank Zilles ballte gleich zwei Siegerfäuste und schrie seine ganze Freude heraus. Der überraschende 3:1 (1:0)-Sieg über seine „alte Liebe“, den Wuppertaler SV, sorgte nicht nur beim Trainer des Fußball-Oberligisten TuRU für Emotionen. Der ganze blau-weiße Tross feierte den Coup über den favorisierten Traditionsverein fast wie den Gewinn einer Meisterschaft.

„Die Mannschaft hat die Vorgaben hervorragend umgesetzt. Heute haben wir im Kollektiv funktioniert“, analysierte Frank Zilles. TuRUs Coach, einst selbst für den WSV aktiv, hatte seiner Elf gegen die bis dato ungeschlagenen Bergischen zunächst eine defensive Grundausrichtung mit auf den Weg gegeben. Das Rezept ging vor 500 Zuschauern im Paul-Janes-Stadion im ersten Abschnitt auch auf. Zwar schaffte es die TuRU nicht, für konstruktive Entlastung zu sorgen, dafür verstanden es die Oberbilker aber, den einfallslosen WSV vom eigenen Tor wegzuhalten.

Der zahlreich erschienene WSV-Anhang regte sich nach rund einer halben Stunde allerdings zurecht auf, als der penible Schiedsrichter Bastian Lang nach einem sauberen Tackling von Danijel Gataric gegen Fatih Duran im eigenen Strafraum plötzlich auf den Elfmeterpunkt zeigte. Alen Ruzic nahm das Geschenk an und verwandelte zur Pausenführung (33.).

Die bis dahin behäbigen Gäste intensivierten die Ausgleichsbemühungen. Die nun zu passive TuRU hatte zunächst noch Glück, dass Marvin Ellmann (Pfosten) und Florian Grün (Latte) nur das Aluminium trafen, kassierte dann aber doch durch Ellmann den zu diesem Zeitpunkt gerechten Ausgleich (66.). Die TuRU brach nicht ein sondern wurde durch den Ausgleich angestachelt und traute sich endlich aus der Deckung.

Der Mut wurde auch schnell belohnt, als sich Angelos Tepelidis auf rechts wiederholt durchtankte und den Ball so vor das Tor passte, dass ihn Nikola Aleksic nur noch über die die Linie zu grätschen brauchte (72.). Der WSV fügte sich in sein Schicksal. So blieb es Markus Rychlik vorbehalten, für den traumhaften Abschluss des Nachmittags zu sorgen.

Seine Direktabnahme aus 16 Metern nach einer Flanke von der linken Seite, die wie an der Schnur gezogen im linken Torwinkel einschlug, passte in die Kategorie „Tor des Monats“.