American Football Panther im Aufbaujahr nur Sparringspartner

Von zwölf Saisonspielen gingen elf verloren. 2016 hofft Trainer Ellgering auf mehr Qualität.

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Düsseldorf. Ein Sieg, elf Niederlagen und ein nicht konkurrenzfähiges Team. Die Bilanz der Düsseldorf Panther in der German Football League 2015 ist ernüchternd. Überraschend ist sie aber nicht. Immer wieder hatten die Verantwortlichen davon gesprochen, dass es ein Jahr des Aufbaus und Übergangs sein wird.

Das Motto hätte auch durchaus „Lernen statt siegen“ heißen können. Was Ende April mit einem 30:0 gegen die Berlin Adler begann, endete am vergangenen Wochenende mit dem 0:35 gegen die Dresden Monarchs. Erfolgserlebnisse in den vier Monaten dazwischen sucht der Düsseldorfer Football-Fan in den Ergebnislisten vergeblich.

Marc Ellgering findet trotz einer von Pleiten bestimmten Saison — davon sieben mit mindestens 40 Punkten Differenz — aber noch etwas Positives. „Ich bin stolz, dass die Spieler an dem Weg, den wir gehen mussten, nicht zerbrochen sind“, sagt der Headcoach. „Es mag für einige Außenstehende vielleicht seltsam klingen, aber die Jungs haben trotz der vielen Niederlagen auch immer wieder betont, dass sie Spaß haben. Aber natürlich haben wir uns auch kein Selbstvertrauen erspielen können.“

Negativ im Gedächtnis bleibt dem Trainerstab andererseits die Tatsache, dass sie die vielen jungen und unerfahrenen Spieler eben auf diesen Weg schicken mussten. „Von den Jungen dürfen wir im kommenden Jahr aber auch erwarten, dass vieles besser funktioniert“, sagt Ellgering.

Unabhängig von Unerfahrenheit und Neuaufbau hatten die Panther zudem die gesamte Spielzeit über mit Verletzungen zu kämpfen. So fiel Runningback und Hoffnungsträger Jermaine Allen gleich im ersten Viertel des Eröffnungsspiels aus, in Kiel traten die Raubkatzen mit lediglich 34 statt der üblichen rund 50 Spieler an und immer wieder fehlten Stammkräfte in der Offense-Line oder der Verteidigung. „Wir haben es überstanden, mehr war nicht zu erwarten“, bilanzierte Manager Clemens Sökefeld die Spielzeit.

Für 2016 setzen Ellgering & Co. aber nicht nur auf die gereiften jungen Spieler, sondern auch auf die Hoffnung, dass es weniger Verletzte gibt. „Auch qualitativ wollen und werden wir uns verbessern“, erklärt der Cheftrainer. „Dennoch möchten wir weiterhin Spieler ausbilden. Einfach nur neue Jungs holen und sie den anderen vor die Nase setzen, das ist nicht der Plan.“ Die wirtschaftliche Lage des Vereins ist indes weiter angespannt. Ob viele teure Import-Spieler den Weg in die Landeshauptstadt finden werden, darf bezweifelt werden.

„We don’t get tired“ („Wir werden nicht müde“) ist ein häufig gebrauchter Satz der Panther auf ihrer Facebook-Seite. Sie waren die ganze Saison über nicht müde, vom Lernen und Wiederaufbau zu sprechen. Und glaubt man Ellgering, werden sich die Raubkatzen auch in der Winterpause nicht lange ausruhen, sondern ans Werk machen. Damit es beim sechsmaligen Deutschen Meister wieder bergauf geht.