Fortuna Düsseldorf - Lauf- und Triathlon Abteilung Peter Damjancevic: „Der Hawaii-Ironman ist der große Traum“

Peter Damjancevic ist Fortuna-Fan und Triathlet. Zudem ist er als inoffizieller Abteilungsleiter für 84 weitere Extremsportler so etwas wie der „Cheffe“ des Ganzen.

Foto: F95-Triathlon

Düsseldorf. Es ist der 8. Mai 2016, Fortuna Düsseldorf trifft auf den FSV Frankfurt und spielt um den Klassenerhalt. Zeitgleich mit dem Anstoß, aber 9000 Kilometer entfernt, springt Fortuna-Fan Peter Damjancevic in die Fluten der Karibischen See. Während für die Spieler das glückliche Ende nach 90 Minuten erreicht ist, hat Damjancevic gerade das Wasser verlassen und ist aufs Rad gestiegen. Der 59-Jährige hat noch etliche Kilometer im mexikanischen Cozumel vor sich und ist froh, dass die Geier, die über ihm kreisen, keine Beute machen, sondern sich lieber das rote Trikot mit dem weißen „F“ aus der Ferne ansehen wollen und ihn auch auf der abschließenden Marathon-Lauf-Distanz in Ruhe lassen. Damit ist das Rätsel gelöst. Damjancevic ist Triathlet, startet für Fortuna und kann nicht genug davon bekommen, selbst zu starten und „nebenbei“ auch noch als Abteilungsleiter für die Triathleten — zugehörig zur Laufabteilung des Fußball-Zweitligisten — unter dem Dach der Fortuna zu fungieren.

Foto: F95-Triathlon

„Wir sind alle Fortuna-Fans, die zufällig alle gerne Schwimmen, Laufen und Radfahren“, sagte Damjancevic, der jetzt bereits wieder nach Klagenfurt unterwegs ist, um den dortigen Ironman zu absolvieren. 85 aktive Mitglieder sind unter dem Dach der Fortuna gleich in allen drei Ausdauerdisziplinen aktiv. „Seit 2008 gibt es das bei der Fortuna, alle sind Fans des Vereins und tragen bei den Wettkämpfen auch das Trikot der Fortuna.“ Bundesweit sind diese Sportler verstreut, und zwei kommen sogar aus England. „Einer von den beiden arbeitet übrigens bei Manchester United“, sagte Damjancevic, der bestätigt, dass der T3-Triathlon am Sonntag in Düsseldorf zu einer Vereinsmeisterschaft — leider ohne ihn selbst — genutzt wird.

Bis auf Startgebühren und die Verbandsabgaben finanzieren sich die Triathleten selbst. Allerdings gibt es auch keine Trainer oder eine Jugendabteilung mit regelmäßigem Training. „Das wollen die meisten unsere Mitglieder auch gar nicht“, erklärte Damjancevic, der stolz darauf ist, dass die Fortuna damit die zweitgrößte Triathlon-Abteilung nach des Freien Schwimmern in Düsseldorf stellt. „Es geht bei uns wie bei jedem anderen Verein zu, nur etwas lockerer.“ So meint Damjancevic es auch nicht ernst, wenn er von einer „Autokontrolle“ spricht. Es wird also nicht wirklich geschaut, ob ein neues Mitglied einen Aufkleber vom 1. FC Köln auf dem Auto hat. Und auch die Anweisung, dass der „Cheffe“ im Wettkampf nicht überholt werden darf, sei laut Damjancevic nur ein Gerücht.

Inzwischen werden die Fortuna-Triathleten bei den meisten Wettbewerben angesprochen und machen dann Werbung für ihren Verein. Nicht immer geht es dabei für sie nur über die Ironman-Distanz von 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen. „So waren wir mit einer kleinen Gruppe zuletzt an der Mecklenburger Seenplatte unterwegs. Tolle Gegend, tolles Wetter und 307 Kilometer auf dem Rad in 10.30 Stunden unterwegs“, sagt Damjancevic, der inzwischen 55 Marathonläufe und 14 Ironman-Wettbewerbe in den Knochen und einen großen Traum hat — sich irgendwann für den „Ur“-Ironman zu qualifizieren auf Hawaii. „In der Klasse der 60-Jährigen habe ich vielleicht in nächster Zeit als Jüngster eine Chance“, glaubt er und spricht wie bei Fortuna von einem „Mythos“.

Eine Art Vereinsleben gibt es natürlich auch bei den Fortuna-Triathleten. Sven Teutenberg, der zu den ersten Mitgliedern der Abteilung gehörte, hat in Zusammenhang mit der Tour de France in Düsseldorf, mit der ARD und einigen Vereinskollegen einen Dreh gemacht, der während der diesjährigen Tour gezeigt werden und Appetit auf das nächste Jahr machen soll. „Natürlich sind wir bei solchen Veranstaltungen dann auch gerne als Helfer dabei, wie es beim Race am Rhein zum Beispiel der Fall sein wird“, sagt Damjancevic, der nie gedacht hat, dass sich das Thema Triathlon bei der Fortuna so erfolgreich entwickeln würde — obwohl es eigentlich kein gemeinsames Training gibt und die bevorzugte Schwimmstrecke der Kaarster See ist. Am liebsten sind den Fortuna-Triathleten übrigens die Wettkämpfe, die nicht zeitgleich mit den Spielen der Fußballer stattfinden.