Vor dem Leichtathletik-Meeting Training mit den Dreisprung-Stars
Düsseldorf · Dutzende Kinder aus Düsseldorfer Leichtathletik-Vereinen erlebten eine besondere Einheit mit den beiden Dreispringerinnen Jenny Elbe und Jessie Maduka in der Turnhalle am Waldstadion.
Es ist seit Jahren Tradition: Düsseldorfer Kinder bekommen vor dem PSD-Bank-Meeting eine besondere Trainingsstunde mit einem Leichtathletik-Star. Diese Aufgabe übernahm lange der Weltklassesprinter Kim Collins aus St. Kitts und Nevis. Die Trainingsstunde war Kult unter dem Düsseldorfer Nachwuchs. Doch nun ist der inzwischen 41 Jahre alte Weltmeister von 2003 endgültig abgetreten.
Die Macher des Meetings mussten sich etwas Neues überlegen. Also gab es diesmal eine Einheit mit den Top-Dreispringerinnen Jenny Elbe (Dresden) und Jessie Maduka (ART) in der Halle des Rather Wadstadions. 72 Kinder bis zwölf Jahre aus Düsseldorfer Vereinen waren dabei. Man musste allerdings erst einmal warm miteinander werden. Das war bei Collins nie ein Problem, obwohl er ausschließlich Englisch spricht. Aber wenn er an der Eingangstür auf die KInder wartete und mit jedem einzelnen abklatschte, hatte er die Gruppe bereits für sich gewonnen.
Die Stars erzählen aus ihrer Jugend
Leicht sächselnd stellte diesmal Jenny Elbe sich sowie Jessie Maduka vor, dabei hat Elbe ihre Kleinkinderzeit in Ratingen verbracht, wo sie auch ihre ersten „Leichtathletik-Schritte“ unternahm. „Meine Eltern waren Leichtathleten, da kam für mich erst gar keine andere Sportart in Frage“, sagte sie. Maduka erzählte, dass sie als Achtjährige zum ART gekommen war „und wohl bis auf Stabhochsprung alle Disziplinen in der Leichtathletik probiert“ hat. Besonders erfolgreich war sie in jungen Jahren als Sprinterin und brachte es mit der deutschen U 20-Staffel zum WM-Silber. Derzeit muss sie aber auf „Krücken herumhumpeln“. Sie hatte sich vor über vier Wochen beim Aufwärmtraining verletzt: „Da bin ich umgeknickt.“
In der Halle wurde es bei den Staffeln richtig laut
Die Kinder wollten natürlich wissen, wie Dreisprung überhaupt funktioniert. Kein Problem. Jenny Elbe hatte gleich eine Übungsform parat, und da konnten die Kinder mal selbst probieren, wie das mit dem „Hop, Step und Jump“ geht. Einige bewegungsbegabte Kinder setzten das mit Leichtigkeit um.
Kinder wollen bekanntlich rennen, und diesem Wunsch kamen die beiden „Trainerinnen“ mit vielen Lauf-Spielen nach. Am Ende gab es eine große Pendelstaffel mit vier Mannschaften und 18 Läufern. Da wurde es richtig laut, zudem gab es viel Beifall von der Tribüne. Und die Kids gaben alles.
„Uns hat das großen Spaß gemacht“, sagte Jenny Elbe, die im Gegensatz zu Jessie Maduka am 20. Februar beim PSD-Bank-Meeting gegen die Weltelite springen kann. „Da sehen wir uns wieder“, gab sie den glücklichen Kindern und stolzen Eltern mit auf den Heimweg.
Frauen-Dreisprung wird ein Klassiker beim Meeting
Der Frauen-Dreisprung wird zu einem echten Klassiker beim Meeting. Bei beachtlichen 14,84 Metern steht der Meetingrekord von Yargelis Savigne (Kuba) aus dem Jahr 2010. Und der könnte in diesem Jahr wackeln, bringen die Athletinnen insgesamt fünf EM-Goldmedaillen mit nach Düsseldorf.
Die Griechin Paraskeví Papahrístou flog im vergangenen Jahr im Berliner Olympiastadion mit 14,60 Metern zu Gold. Auf gleich drei EM-Titel kommt die „Grande Dame“ des Dreisprungs, Olha Saladukha. Die Ukrainerin krönte sich nicht nur 2011 zur Weltmeisterin, ihr gelang als einziger Dreispringerin der Geschichte der EM-Hattrick: 2010, 2012 und 2014 gewann sie EM-Gold. In Düsseldorf ist die 35-Jährige Stammgast. Ihren ersten Auftritt hatte Olha Saladukha schon 2007 bei der zweiten Auflage des Meetings. Vor sechs Jahren flog sie in Düsseldorf auf 14,52 Meter und holte sich ihren bis heute einzigen Sieg.