Leichtathletik PSD Bank Meeting: Przybylko will hoch hinaus

Düsseldorf · Für den Hochsporung-Europameister soll das Meeting ein weiterer Schritt nach ganz oben werden.

Djamila Böhm und Mateusz Przybylko mit den Wertbeplakaten für das PSD Bank Meeting 2019 in Düsseldorf.

Djamila Böhm und Mateusz Przybylko mit den Wertbeplakaten für das PSD Bank Meeting 2019 in Düsseldorf.

Foto: David Young

Es dauerte nicht lange bei der Pressekonferenz am Freitagmittag im Rheinturm, da machte Meeting-Direktor Marc Osenberg ein Gesicht wie Kinder unterm Weihnachtsbaum. Der Grund war die Nachricht, die August-Wilhelm Albert, Vorstandsmitglied der PSD Bank Rhein-Ruhr, gerade verkündet hatte. Dabei drehte die sich nicht mal um das anstehende Meeting am 20. Februar in der Leichtathletik-Halle neben der Arena, sondern um die Zukunft: „Wir bleiben Düsseldorf auch 2020 als Haupt- und Titelsponsor treu“, sagte Albert und bestätigte damit einen Bericht unserer Redaktion vom Beginn dieser Woche. Zuvor hatte es unter Düsseldorfs Leichtathletik-Fans immer lautere Befürchtungen gegeben, die PSD Bank setze künftig ausschließlich auf das ebenfalls von ihr unterstützte Meeting in Dortmund. Doch diesen Gedanken erteilte der Vorstand nun eine Absage. Düsseldorf bekommt auch 2020 Weltklasse-Leichtathletik geboten.

Das gilt für dieses Jahr vermutlich mehr denn je. „Es gibt sehr viel Interesse von internationalen Topathleten, ich hatte noch nie so viele Anfragen“, sagte Direktor Osenberg nicht ohne Stolz. Das Problem sei allerdings: „Ich kann ihnen noch nicht zusagen.“ Denn das Meeting ist 2019 erstmals das Finale der IAAF World Indoor Tour, es treffen sich die Besten der Besten. Das ist für Osenberg erst mal eine schöne Sache, gleichzeitig hat es seine gewohnten Arbeitsabläufe gehörig durcheinandergebracht. Anstatt den Großteil des Teilnehmerfeldes bereits seit Wochen fix zu haben, muss er nun darauf warten, wer sich bei den vorherigen Meetings in aller Welt für Düsseldorf qualifiziert.

Ganz tatenlos war er in den vergangenen Wochen und Monaten in Sachen Athleten-Akquise aber natürlich nicht. So hat er den Sprintstar Bingtian Su für das 60-Meter-Rennen gewinnen können. Der Chinese ist kein Unbekannter in der Stockumer Halle, im Vorjahr rannte er zu einem neuen Asien- und Meetingrekord in Düsseldorf.

Die meisten Fans werden aber wahrscheinlich zwei andere bejubeln: Djamila Böhm und Mateusz Przybylko, die Läuferin vom ART Düsseldorf und den Hochspringer von Bayer Leverkusen. Nicht nur aus geografischen Gründen haben sich die Organisatoren Böhm und Przybylko als Gesichter der Kampagne ausgesucht, die in den Tagen bis zum Meeting überall in Düsseldorf auf Werbeplakaten zu sehen sein werden, die beiden gehören auch zu den Besten ihres Fachs.

Böhm, kürzlich nominiert bei der Wahl zu Düsseldorfs Sportlerin des Jahres, wurde 2017 Deutsche Meisterin über 400 Meter Hürden. In der Stockumer Halle wird sie gleich zu Beginn des Meetings im traditionellen Rahmenprogramm über die 400 Meter „flach“ an den Start gehen. Das „Highlight in der Hallensaison“, werde das für sie, sagte sie am Freitag im Rheinturm. Der Ort war selbstredend nicht zufällig gewählt: Man wolle beim diesjährigen Meeting im Wortsinn „hoch hinaus“, deswegen ist Mateusz Przybylko dabei, 2018 Europameister im Hochsprung. In der Halle liegt seine Bestleistung bei 2,30 Meter. An die will der 26-Jährige herankommen. Und nicht nur das: „Ich will Weltmeister und Olympiasieger werden“, verkündete er vollmundig. Deswegen starte er jetzt nur noch bei den großen Events, und das in Düsseldorf ist eins.

Wer live dabei sein will und noch keine Karte hat, hat Pech, das Meeting ist seit Wochen ausverkauft. Verzichten muss allerdings niemand auf Livebilder aus der Halle, der TV-Sender Eurosport überträgt drei Stunden.