Düsseldorf Rather SV: Trainer Schmitz wirft Vereinsvorsitzenden Abelski aus dem Kader

Machtkampf und Querelen beim Rather SV könnten dafür sorgen, dass der gerade erste gewählte Vorstand vor dem Abgang steht.

Torjäger Alon Abelski ist einer von drei Spielern, die beim Rather SV suspendiert wurden. Foto: Horstmüller GmbH/Archiv

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Düsseldorf. Es ist zweifellos eine der kuriosesten Geschichten, die der hiesige Amateurfußball bisher geschrieben hat. Christian Schmitz suspendiert beim Landeslisten Rather SV im Saisonendspurt Torjäger Alon Abelski, Routinier Marcel Podszus und Stratege Ben Abelski — drei seiner unumstrittenen Leistungsträger. Das ist noch nicht einmal so außergewöhnlich. Interessant wird es, wenn man bedenkt, dass es sich bei Ben Abelski und Marcel Podszus um den jeweils frisch gewählten ersten Vorsitzenden und sportlichen Leiter des Vereins handelt.

Gemeinsam hatte das Duo erst wenige Wochen zuvor Christian Schmitz zum Rücktritt vom Rücktritt überredet und ihn davon überzeugt, auch über das Saisonende hinaus Trainer des RSV zu bleiben. Das wiederum hinderte Schmitz aber nicht daran, Ben Abelski nach der Partie gegen den 1. FC Wülfrath aus nicht näher genannten disziplinarischen Gründen aus dem Team zu verbannen. Mit ihm traf es in Bruder Alon und Kumpel Marcel Podszus auch gleich seine zwei engsten Verbündeten.

„Unter mir wird keiner von ihnen mehr in Rath spielen“, sagt Schmitz, der, wenn man überhaupt von einem Machtkampf sprechen kann, als Sieger aus diesem hervorgeht. Denn Schmitz, der weiter volle Rückendeckung des immer noch einflussreichen Mäzens Freddie Keusen genießt, muss offenbar nicht befürchten, nun selbst vom degradierten Vorsitzenden seiner Aufgaben entbunden zu werden. Vielmehr deutet alles darauf hin, dass Ben Abelski und Marcel Podszus ihre gerade erst erworbenen Ämter schon in Kürze niederlegen und gemeinsam mit Alon Abelski noch einmal eine neue sportliche Herausforderung suchen werden. Tritt dies ein, steht der Rather SV plötzlich wieder ohne Führung da, was Christian Schmitz aber nicht beunruhigt. „Man darf den Rather SV nicht unterschätzen. In schwierigen Zeiten ist der Verein immer in der Lage, die Kräfte zu bündeln“, sagt der Trainer.

Mit dem Ehrenvorsitzenden Georg „Niky“ Seidel steht ein Mann parat, der den Club auf Funktionärsebene zumindest vorübergehend weiterführen kann. An der sportlichen Front sieht Schmitz den Rather SV sowieso ordentlich aufgestellt. „Wir werden im Sommer sehr viele Spieler verlieren. Trotzdem haben wir schon 22 Spieler für die neue Saison zusammen. Es wird eine spannende Mischung aus erfahrenen Akteuren und hungrigen Nachwuchsleuten“, sagt Schmitz, der hofft, dass seine zuletzt arg gebeutelte Mannschaft am Sonntag zu Hause gegen Tabellenschlusslicht Ronsdorf in die Erfolgsspur zurückfindet.