„Heißsporn“ Goran Suton soll die HSG zähmen
Neuer Trainer kommt am Sonntag mit Ortenau. Rote Karte für Sulc und Savonis.
Düsseldorf. Es war das bisher turbulenteste Wochenende einer erfolgreichen Zweitligasaison für die Handballer der HSG Düsseldorf. Einem hart erkämpften 32:30 (16:13)-Sieg bei der SG Wallau mit diversen Nachwirkungen folgte am Sonntag in der Trainerfrage offizielle Gewissheit: Wie die WZ bereits vor einem Monat exklusiv berichtet hatte, wird Goran Suton vom derzeitigen Tabellensechsten HR Ortenau ab Sommer die Nachfolge von Georgi Swiridenko übernehmen.
Der 40-Jährige, dessen aktueller Verein kurz vor der Insolvenz steht, unterschrieb bei den Blau-Gelben einen Vertrag bis 2012 und soll diese Woche öffentlich vorgestellt werden. Brisant: Bereits am Sonntag sitzt der Neue im Reisholzer Castello auf dem Trainerstuhl. Dann aber noch in Ortenauer Arbeitskluft im Spitzenspiel gegen die HSG.
Handball wurde zwischen der SG Wallau und der HSG Düsseldorf am Wochenende auch noch gespielt, bis zur 38. Minute ohne Zwischenfälle. Als Wallaus Martin Lorenz einen Revancheschubser von Frantisek Sulc für eine schauspielerische Galaleistung nutzte und der Slowake dafür die rote Karte erhielt, startete eine packende Schlussphase. "Ich habe ihn kaum berührt", so Sulc. "Es war eine riesige Schauspielerei. Ich bin ein ehrlicher Sportsmann, der sich niemals zu so etwas hinreißen lassen würde."
In der mit 1039 Zuschauern besetzten Wiesbadener Sporthalle entfachte sich eine giftige Atmosphäre, von der die Düsseldorfer zunächst unbeeindruckt blieben. Philipp Pöter brachte die HSG bei seinem Comeback mit 24:19 in Führung - nur ein vermeintlich sicheres Polster, denn die Hausherren kämpften sich auf 27:27 heran.
Obwohl Torhüter Almantas Savonis kurz vor Ende nach einer "Schimpfattacke" gegen die nun überforderten Schiedsrichter eine Rote Karte erhielt, siegte die HSG am Ende verdient. Für Savonis, dem nach Angaben der Unparteiischen ein "du Vollidiot" herausgerutscht war, droht eine Sperre von bis zu vier Spielen. Sulc wird von einer Sanktion verschont bleiben. Vorsorglich wurde Stephan de Clerque (18) aus dem HSG-Oberligateam in den Profikader berufen.