HSG: Kampf nicht belohnt
Der starke Aufsteiger verliert mit 24:26 gegen Flensburg. Nur 2.112 Zuschauer sind im Castello.
Düsseldorf. Für viele Fans war die Dramatik der letzten Minuten im Spiel der HSG Düsseldorf gegen die SG Flensburg-Handewitt nicht mehr auszuhalten. Sie brüllten sich die Seele aus dem Leib, um ihre Mannschaft beim Spielstand von 24:25 wenige Sekunden vor Schluss zu unterstützen.
Das tat auch Düsseldorfs Trainer Goran Suton, tanzte dabei aber auch an der Seitenlinie auf und ab. Das gefiel den Schiedsrichtern Schulze und Tönnies überhaupt nicht, und sie sprachen deswegen eine Bankstrafe gegen Suton aus.
Damit war das Spiel der Handball-Bundesliga für den lange Zeit wankenden Favoriten aus Flensburg entschieden. "Diese Routiniers kennen solche Situationen aus vielen anderen Spielen", sagte Patrick Fölser, der wie die Fans und sein Trainer beobachten musste, wie Flensburgs Anders Eggert den letzten Siebenmeter zum 26:24 verwandeln konnte.
"Gratulation an das Team, es hatte das Spiel sehr lange in der Hand", sagte Goran Suton, der auf die Frage, woran es denn gelegen habe, dass das letzte Quäntchen gefehlt habe, nicht so recht antworten wollte. Der Trainer sah einen Grund auch in der schwachen Leistung der Unparteiischen und in der völlig überzogenen Strafe in der Schlussminute.
Seine Mannschaft hat ein großes Spiel gezeigt, war dem Gegner ebenbürtig. "Die Deckung macht uns stark", sagte Fölser. "Gegen Gummersbach haben wir 40 Minuten mitgehalten, gegen Lemgo waren es schon 55, jetzt konnten wir bis zum Schluss dagegen halten", sagte Kapitän Michael Hegemann. "Wir können schon trotz aller Enttäuschung optimistisch nach vorne blicken, weil wir auf einem guten Weg sind."
Der Frust war verständlich, weil auch in der Offensive das Spiel des Gastgebers gefallen konnte und mit der Torgefährlichkeit von Nikola Kedzo deutlich an Druck gewonnen hat. "Wir waren vorbereitet, dass es schwer wird, aber ein so enges Spiel hatten wir nicht erwartet", sagte Flensburgs Jacob Heinl.
"Bis zum entscheidenden Ballgewinn stand das Spiel auf der Kippe." Sogar mit zwei Toren Vorsprung hatte die HSG beim 21:19 durch einen Treffer von Frantisek Sulc in Führung gelegen. "Die Komplimente sind nett, helfen uns aber überhaupt nicht", sagte der Slowake. "Die letzte Kleinigkeit fehlt aber eben noch."
Obwohl auch HSG-Manager Frank Flatten teilweise wie ein Derwisch an der Seitenlinie hin- und hersprang, war er trotzdem nicht ganz unzufrieden: "Wir sind mehr als nur in der Liga angekommen."