HSG wieder mit Fehlwurffestival
Auch das Rückspiel in der Relegation mit Tusem Essen verlieren die Düsseldorfer.
Düsseldorf. Das Handball-Wunder von Reisholz blieb aus. Auch im zweiten Relegationsspiel um den Aufstieg in die Handball-Bundesliga unterlag die HSG Düsseldorf dem Tusem Essen, diesmal mit 28:29.
Die Blau-Gelben, die das Hinspiel mit elf Toren Unterschied verloren hatten, gaben sich nicht auf und kämpften gegen den überlegenen Gegner, auch wenn sie eigentlich von Beginn an chancenlos waren.
Die fast 3300 Besucher in der Reisholzer Halle waren eine ansehnliche Kulisse, und ihnen wurde guter Sport geboten.
Nach der Partie verschwanden die sichtlich enttäuschten HSG-Akteure nicht etwa in der Kabine, sondern gaben den vielen jungen Handballfans Autogramme. Feiern konnte indessen der Tusem nach dem geglückten Klassenerhalt.
Das Düsseldorfer Trauerspiel aus der ersten Relegationspartie schien sich am Sonntag gleich zu Beginn fortzusetzen. In Person von Frantisek Sulc und Maik Makowka, die sich in der ersten Hälfte bei den Fehlwürfen zu übertreffen versuchten.
Dafür spielte Valdas Novickis endlich den ihm zugedachten Part auf der Mittelposition. Obwohl eigentlich bereits alles entschieden war, gingen beide Teams in der Abwehr hart zur Sache.
Besonders Philipp Pöter bekam dies zu spüren, als er von Essens Sergi Ruiz Casanova unsanft gestoppt wurde und der wegen einer Tätlichkeit (10.) "Rot" sah.
Essen war insgesamt die reifere Mannschaft mit einem sicheren Spielmacher Andrej Siniak und einem torgefährlichen Evars Klesniks im Rückraum. Diese Ausgeglichenheit fehlte der HSG trotz allen Einsatzes.
Immerhin kam Jens Sieberger nach dreimonatiger Verletzungspause wieder für die HSG zum Einsatz. Der Spielmacher zeigte, wie wichtig er ist. Womöglich war es sein letzter Einsatz im HSG-Dress, denn der 32-Jährige wechselt wohl in den Lehramts-Beruf.
Deshalb fordert Trainer Georgi Sviridenko auch für die kommende Saison zwei neue Rückraumspieler. Frank Flatten erteilte dem aber eine Absage. Der Etat sei ausgereizt, sagte der Manager.
DerSaisonabschluss für die HSG Düsseldorf war zwar traurig, aber er machtdoch Hoffnung auf bessere Zeiten. 3300 Zuschauer wollten das zweiteRelegationsspiel gegen Tusem Essen im Castello sehen, der Vip-Bereichwar proppevoll und die Logen ausverkauft.
Der sportliche Nährboden fürdie kommende Saison ist auch schon bereitet, weil der Kader bis aufein, zwei Spieler komplett ist. Die Mannschaft muss deshalb in derkommenden Saison das umsetzen, was in der abgelaufenen Spielzeit mitdem verpassten Aufstieg nicht klappte.
Die Rückkehr ins Oberhaus istfür die HSG Düsseldorf nun Pflicht und erklärtes Ziel. Auch für dieSponsoren ist der Aufstieg wichtig, denn die "Ware" Handball verkauftsich in Düsseldorf auf Dauer nur, wenn sie in der Erstklassigkeitstattfindet.
Auch bei den Fans, die lieber den THWKiel oder die SGFlensburg-Handewitt sehen. Also liebe Handballer der HSG Düsseldorf, inder nächsten Saison muss zugepackt werden!