Mit Leidenschaft zum Ziel

Manager Frank Flatten setzt im Kampf um den Klassenerhalt auf Zusammenhalt. Morgen soll der erste Auswärtssieg her.

<strong>Düsseldorf. Die Krise bei der HSG Düsseldorf hatte in dieser Woche ihren (vorläufigen) Höhepunkt. Die Spieler des Handball-Bundesligisten mussten in der neuen Geschäftsstelle bei Frank Flatten zum Rapport antanzen. Als Folge der desolaten Leistung in Balingen (22:30) nahm der Manager die Mannschaft ins Gebet und verdeutlichtete ihr den Ernst der Lage in persönlichen Gesprächen. "Ich erwarte von jedem einzelnen, dass er seine Leidenschaft für den Verein sowohl auf dem Spielfeld, der Bank und auch außerhalb zeigt", so Frank Flatten. "Ich war in Balingen über die Gestik und Mimik mehr als irritiert." Der Manager packte den verbalen Hammer aus und drohte bei erneutem Versagen mit Konsequenzen. "Beim nächsten Spiel in Hildesheim erwarte ich einen Sieg. Sollte die Mannschaft auch dieses Spiel verlieren, wird sie in der kommenden Woche zwei bis drei Trainingseinheiten mehr absolvieren müssen, entweder mittags oder auch um Mitternacht." Und der 41-Jährige ging bei seinem Rundumschlag noch einen Schritt weiter. "Wer sich nicht zu 100 Prozent in den Dienst der Mannschaft und des Vereins stellt, ist aufgefordert mich zu kontaktieren und um eine Vertragsauflösung zu bitten. Diesem Wunsch kommen wir dann umgehend nach." Das muss gesessen haben, denn die Mannschaft tritt morgen zum Debütspiel der neuen Arena (17 Uhr) in Hildesheim fast vollständig an. Also auch mit Alexandros Vasilakis. Der griechische Nationalspieler wird nach überstandenem Muskelfaserriss erstmals wieder zum Kader gehören. "Alex hat in dieser Woche bereits zweimal leicht mittrainieren können. Er hat die Belastung bei den Einheiten gut verkraftet", so Lehmann. "Wenn es mit seinem Einsatz klappt, wird Alex uns im Angriff sicherlich etwas entlasten können. Die auswärts in dieser Saison noch sieglose HSG hat einen Schub im Rückraum dringend nötig. Denn an der Durchschlagskraft krankte das Angriffsspiel der Gelb-Blauen zuletzt beträchtlich.

Hildesheim hat sich während der WM-Pause sinnvoll verstärkt

Einfach wird es beim Liga-Schlusslicht sicherlich nicht. "Hildesheim hat bereits in Göppingen, aber auch in Hamburg ordentlich gespielt, meist nur eine Halbzeit lang, es fehlte bislang die Konstanz. Sie verfügen über einen breiten und vor allem auch erfahrenen Kader, den sie in der WM-Pause noch einmal verstärkt haben", so Nils Lehmann.

Aufbruchstimmung bei Eintracht Hildesheim: Morgen wird das Team um den ehemaligen Nationalspieler Sven Lakenmacher erstmals in der neuen, ausverkauften Arena vor 3000 Zuschauern antreten. Die Halle, in der schon seit den fünfziger Jahren Handball gespielt wird, wurde umgebaut, kernsaniert und zu einer Arena mit modernen Ansprüchen gewandelt.

Frank Berblinger kehrt zu seinem ehemaligen Klub zurück. Der 30-jährige Rechtsaußen spielte vor seinem Wechsel zur HSG von 2000 bis 2002 in Hildesheim in der zweiten Liga. Fabian Schneider steht nicht zur Verfügung, er wird am Sonntag mit dem OSC Rheinhausen gegen den Leichlinger TV auflaufen. Markus Neukirchen (Schultereckgelenkssprengung) fehlt weiterhin.