Peinliche Pleite: Ein Rückfall in alte Zeiten

Der Zweitligist ist in der Relegation in dieser Form chancenlos. Gegen den Tabellenvorletzten kommt der HSG Düsseldorf nur auf ein 29:33.

Düsseldorf. Es bedurfte keiner ausgeprägten Menschenkenntnis, um die Körpersprache Georgi Sviridenkos nach der peinlichen 29:33-Pleite der HSG Düsseldorf beim Tabellenvorletzten HG Oftersheim/Schwetzingen zu deuten. Der Trainer des Handball-Zweitligisten war wütend. Nicht einmal das Ergebnis des TV Willstätt konnte den Weißrussen beruhigen. Der Hauptkonkurrent im Kampf um den Relegationsplatz leistete sich ebenfalls einen Fehltritt und verlor zu Hause mit 29:31 gegen den TV Hüttenberg, so dass die HSG weiterhin vier Punkte Vorsprung hat. "Das ist nicht wichtig. Ich beschäftige mich nur mit unserer Leistung", so Sviridenko, der unverblümt von einem "Desaster" und der "schlechtesten Saisonleistung" sprach - und damit ins Schwarze traf. Es war wie ein Rückfall in alte Zeiten, als der Aufstiegskandidat in der Hinrunde nach indiskutablen Leistungen fast den Anschluss an die Spitze verloren hatte. Trainer und Mannschaft führten damals Gespräche, und nach einer Serie von neun Siegen in Folge war die HSG wieder im Rennen.

Trainer Sviridenko bat seine Spieler am Samstag zum Straftraining

Jetzt muss sich Sviridenko die Frage gefallen lassen, wieso sein Team die gleichen Fehler wiederholt. Die Spielschwäche der Düsseldorfer gegen offensive Abwehrreihen hat sich in der Liga herumgesprochen. Als erste Antwort auf die dargebrachte Leistung lud der Trainer am Samstagmorgen zum Straftraining ins Rather Waldstadion. "Diese Maßnahme hat jeder eingesehen. Das war in Ordnung und hat die Stimmung im Team nicht negativ beeinflusst", sagte Kapitän Jens Sieberger, der bei seinem Comeback eine annehmbare Leistung zeigte. "Unser Heimspiel gegen Coburg ist immens wichtig. Ich erwarte bedingungslosen Willen und Disziplin", fordert HSG-Manager Frank Flatten. "Für die Leistung in Schwetzingen gibt es keine Erklärung. Mir fehlten die Worte." Er verweist auf die Bedeutung der Relegationsteilnahme. "Wir sind wirtschaftlich darauf angewiesen und es unseren Sponsoren und Fans einfach schuldig." Eine Ansprache des Managers im Laufe der Woche soll die Mannschaft wachrütteln. Denn eines steht außer Frage: Sollten die Düsseldorfer Handballer die Qualifikationsspiele erreichen, dürfte sie in der aktuellen Verfassung weitestgehend chancenlos sein.