Suton entführt einen Punkt

Der kroatische Trainer, der in der kommenden Saison die HSG betreuen wird, holt im Castello ein 30:30 mit der HR Ortenau.

Düsseldorf. Goran Suton schwankte zwischen Stolz, Freude und einem gewissen Mitgefühl für seine künftigen Spieler. Mit seiner derzeitigen Mannschaft, der HR Ortenau, hatte der kroatische Trainer wenige Minuten zuvor überraschenderweise einen Punkt beim Tabellenführer der 2. Handball-Bundesliga Süd gewonnen. 30:30 endete ein Spiel, das die HSG Düsseldorf trotz einiger Einstellungs-Probleme für sich entscheiden musste.

"So verlieren wir auch in den nächsten Spielen", erklärte HSG-Routinier Max Ramota. "Es war richtig schlechte Stimmung in der Halle. Und dafür waren wir verantwortlich."

In keiner Phase der Begegnung, in der die Anfangsphase vom Gast bestimmt worden war, zeigte der Zweitliga-Tabellenführer den richtigen Biss. "Wir haben wohl gedacht, dass wir das gegen den dezimierten Gegner, der zudem große wirtschaftliche Probleme hat, so hin bekommen", sagte Ramota.

Zwischendurch lagen die Düsseldorfer dann auch zweimal mit drei Toren beim 24:21 und 29:26 in Führung. Und doch musste am Ende Torhüter Matthias Puhle zumindest das Remis sichern.

"Die kleinen Fehler und Nachlässigkeiten haben sich dermaßen summiert. Volle Konzentration sieht ganz sicher anders aus", erklärte HSG-Trainer Georgi Swiridenko, der mit seinen Spielern hart ins Gericht ging. "Ich habe das schon in den letzten Tagen im Training gespürt. Dieses Alibiverhalten reicht einfach nicht."

Gerade in der Abwehr fehlte Abstimmung und Zusammenarbeit. Vor allem Michael Stock konnte, über die linke Ortenauer Angriff-Seite kommend, schalten und werfen, wie er wollte. Frank Berblinger hatte gegen ihn, wie auch seine Kollegen einen schwachen Tag erwischt.

Warum Swiridenko in der Schlussphase seinen besten Schützen, Frantisec Sulc trotz entsprechender Rufe von den Fans auf der Bank ließ, wird wohl sein Geheimnis bleiben. Denn die dem Slowaken vom eigenen Trainer attestierten Abwehrschwächen zeigten die anderen HSG-Spieler Sonntag auch.

"Wir haben unsere Chancen oft leicht vergeben und gegen einen stark kämpfenden Gegner die Lücken nicht mehr gefunden", sagte Andrej Kogut, der als HSG-Mittelmann zumindest phasenweise überzeugen konnte.

"Der Trainer hat seine Mannschaft richtig heiß gemacht", sagte HSG-Rechtsaußen Marcel Wernicke. Das lässt wenigstens für die Zukunft hoffen, dass dies Suton auch bei der HSG gelingt.