Unwürdiges Ende

Das Aus für den Profi-Handball in Düsseldorf ist schon schlimm genug. Aber unwürdig und peinlich sind die Umstände, die die Mannschaft und den Trainer zwingen, in der laufenden Saison das Feld zu räumen.

Es wurden viele Fehler gemacht, vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht. Die ungeheuerlich optimistischen Planzahlen, was den Zuschauerzuspruch und die Sponsoreneinnahmen anging, waren abenteuerlich und weltfremd.

Die 29 jährige Geschichte des Vereins ist mit ebenso viel Höhen wie sportlichen Tiefen verbunden. Es steckte viel Herzblut in einem Gebilde, das nicht von allen Düsseldorfern als ein gewachsenes angenommen wurde. Aus der HSG Ratingen-Wülfrath wurde 1983 die TuRU, dann hieß der Verein ab 1993 HSV und wurde 2000 zur HSG. Der zwischenzeitliche EHF-Pokal-Gewinn 1989 half nicht, um eine Fankultur zu schaffen.

Das Konstrukt der Spielgemeinschaft, das auch noch in einer Halle ohne Anbindung und Stimmung spielen musste, war zum langsamen Siechtum verurteilt. Vielleicht wäre die Rettung mit einem früheren und konsequenten Schnitt möglich gewesen. Die gewagte Hoffnung auf Hilfe der Stadt oder von Investoren setzt nun die Existenz der Menschen aufs Spiel, die an einen Fortbestand und die Rettung der HSG geglaubt haben.