Zwei Giganten unter sich

Die HSG Düsseldorf muss sich am Freitag in Dormagen „warm anziehen“. Die Halle wird voll sein.

<span style="font-weight: bold;">Düsseldorf. Bereits am dritten Spieltag kommt es in der 2. Handball-Bundesliga zum Spiel der Spiele, wobei die Kontrahenten gleich beide die Favoritenbürde für sich beanspruchen, zum einen die HSG Düsseldorf, zum anderen Bayer Dormagen. Während der Erstliga-Absteiger sofort wieder in die höchste deutsche Spielklasse will, möchte das Zweitliga-Spitzenteam aus Dormagen nach zwei vergeblichen Anläufen in der Relegation den Aufstieg endlich zum ersten Mal schaffen. Auch vor dem Hintergrund, dass Hauptsponsor Bayer nach dieser Saison aussteigen will und Dormagen im Oberhaus hofft, einfacher Geldgeber zu finden. Welches Team hat Freitag (19.30 Uhr) im Sportzentrum "Am Höhenberg" die besseren Karten? Die WZ beleuchtet die selbst erklärten Zweitliga-Giganten.

Tor: Auf beiden Seiten steht an Nummer eins geballte Erfahrung zwischen den Pfosten. Joachim Kurth (37/Dormagen) und Almantas Savonis (37/Düsseldorf) gehören in der Liga zu den besten ihrer Zunft. Wenn es nicht bei den Schlussleuten läuft, dann kommt bei der HSG der 21-jährige Matthias Puhle zum Einsatz, der über wenig Erfahrung verfügt. Die hat auf Bayer-Seite dagegen Siebenmeter-Töter Matthias Reckzeh (33). Fazit: Dormagen hat leichte Vorteile, wenn der Top-Keeper patzen sollte.

Abwehr: 1084 Tore in 34 Partien kassierte Düsseldorf, 886 Gegentreffer in 38 Vorrundenspielen kassierte Bayer Dormagen, die Spannweite lag zwischen 19 und 31 Toren, wobei das Team von Trainer Kai Wandschneider eher auswärts verwundbar ist. Die Abwehr ist eingespielt, und im heimischen Sportzentrum ist Bayer eine Macht. In der vergangenen Saison gab es dort in der Punkterunde nur gegen Tusem Essen (28:28) und die TSG Münster (28:28) Punktverluste.

Nur ein Auswärtssieg in der vergangenen Saison im Oberhaus, das hat sich für die HSG mit dem 30:26-Erfolg eine Etage tiefer gegen Wuppertal bereits positiv angelassen. In der Defensive hat HSG-Trainer Sviridenko den Mittelblock mit Abwehrchef Max Ramota und den Zugängen Patrick Fölser und Frantisek Sulc neu formiert.

Fazit: Düsseldorf besitzt in der Abwehr Erstliga-Erfahrung, die Dormagener ist zweitliga-erprobt. Wer härter zupackt, wird Vorteile haben. Wenn die Schiedsrichter mitmachen.

Angriff: Die Ausgeglichenheit, der Spielwitz und Kontinuität bei den Torschützen spricht für Dormagen. Angefangen von Siebenmeter-Spezialist Michiel Lochtenberg bis zu Alexander Koke haben sich in der vergangenen Spielzeit fast alle Spieler regelmäßig in die Torschützenliste eingetragen. Die HSG besitzt in Frantisek Sulc, Valdas Novickis und Patrick Fölser Zugänge mit ausgewiesenen Torjäger-Qualitäten. Dazu ist der Erstliga-Stamm im Angriff zusammen geblieben. Vor allem der quirlige Frank Berblinger ist von Rechtsaußen und vom Siebenmeterpunkt eine Bank. Auch die restlichen Angreifer haben in der vergangenen Saison Erstliga-Format gehabt.

Fazit: Düsseldorf hat das größere Potenzial, für Dormagen spricht die Ausgeglichenheit.

Prognose: Die Tagesform wird Freitag entscheiden. Angetrieben von 2500 Zuschauern im Sportzentrum hat Dormagen die volle Unterstützung hinter sich, auch wenn 300 Düsseldorfer ihr Team anfeuern werden.