Rollhockey: Da gehen selbst dem Trainer die Ideen aus
Sieben von zwölf Spielern stehen dem TuS Nord in Darmstadt nicht zur Verfügung.
Düsseldorf. Zwölf Feldspieler umfasst der Kader von Rollhockey-Bundesligist TuS Nord. Eigentlich ein Aufgebot, das groß genug ist, um ein schlagkräftiges Team aufzustellen.
Wenn jedoch ganze sieben Akteure gleichzeitig ausfallen, gehen selbst Trainer-Fuchs Hans-Werner Meier die Ideen aus. "Das habe ich in meiner Laufbahn noch nie erlebt. Es ist einfach nur bitter", sagt der Duisburger, der immerhin 27 Jahre Erfahrung als Trainer vorweisen kann.
Dass es ausgerechnet vor einem der wichtigsten Saisonspiele zum rekordverdächtigen Personalnotstand kommt, ist wohl Ironie des Schicksals. Gehen die Unterrather beim unmittelbaren Konkurrenten RSC Darmstadt leer aus, kann man den angepeilten fünften Rang endgültig abschreiben. Trotzdem bestimmen Trotz und Zweckoptimismus Meiers Worte zur Partie: "Wir werden auf Sieg spielen. Weiter abrutschen wollen wir nicht."
Wenigstens einen Hoffnungsschimmer gibt es: Timo Ensink wird ab dem kommenden Donnerstag für den TuS spielberechtigt sein. Der 23-Jährige wechselt von Bundesliga-Konkurrent RESG Walsum in den Düsseldorfer Norden und will unter seinem ehemaligen Trainer aus der Junioren-Nationalmannschaft nach Verletzungsproblemen endlich den Durchbruch in der Bundesliga schaffen.
"Timo ist torgefährlich und schnell und wird uns spielerisch auf jeden Fall nach vorne bringen", sagt Meier, der Mit-Initiator des Wechsels war. "Nachdem er in Walsum keine Zukunft mehr sah, kam er auf mich zu."
Zwei Trainingseinheiten zur Probe genügten, um auch Meiers Spieler von den Qualitäten des Neuen zu überzeugen. Mit Ex-Walsumern hat der Klub aus Unterrath ohnehin gute Erfahrungen gemacht: Neben Trainer Meier stand auch Torhüter Mathis Dietrich, der zuletzt starke Leistungen ablieferte, vorher in Diensten des Vereins aus Duisburg.
Ensinks Debüt würden sich die TuS-Fans schon für heute wünschen, doch die Sperrfrist ist noch nicht ausgestanden. Meier: "Timos Verpflichtung ist die einzige positive Nachricht im derzeitigen Dilemma."