Rollhockey: TuS Nord setzt Trainer-Duo vor die Tür – Spieler erklären Rücktritt
Der Portugiese soll den Bundesligisten fit für die Play-offs machen.
Düsseldorf. Die Amtszeit von Willi Puller und André Heinrichs beim TuS Nord ist beendet. Das Trainer-Duo des Rollhockey-Bundesligisten wurde vom Abteilungsvorstand mit Helmut Beckmann, Edelbert Wange und Michael Baumeister über die sofortige Trennung informiert. Neuer Mann an der Bande ist ein alter Bekannter: Der gebürtige Portugiese Sidonio Gonzalves trainierte schon Mitte der 90er-Jahre in Unterrath und soll das Team bis zu den Play-offs wieder nach oben führen. Die Vereinsspitze kritisierte mangelnde Trainingsbeteiligung und den enttäuschenden siebten Tabellenrang.
André Heinrichs traf die Entscheidung des Vorstandes völlig überraschend. "Mit uns wurde vorher kein Wort gesprochen. Ich bin sehr enttäuscht über diese Vorgehensweise", so der Trainer, der erst zu Saisonbeginn wieder in den Trainerstab des TuS zurückgekehrt war. "Ziele wurden von Vereinsseite vor der Saison nicht definiert und ich denke auch nicht, dass der siebte Platz repräsentativ für die Leistung ist. Immerhin haben wir gegen die beiden Spitzenteams schon vier Mal gespielt." Zu gerne wäre der ehrgeizige Trainer zusammen mit Willi Puller die anstehenden Aufgaben selbst angegangen.
In der Mannschaft stieß die Entscheidung auf viel Unverständnis. "Wir sind geschockt und können uns das nicht erklären", sagt Markus Frett. Der erfolgreichste Torschütze des Teams reagierte auf die Entlassung prompt und erklärte seinen Rücktritt. "Ich hatte vor der Saison ankündigt, nur dann wieder mit dem Rollhockey anzufangen, wenn André Heinrichs auch wieder anfängt. Jetzt höre ich zusammen mit ihm auf." Dieser Schritt ist für den TuS umso bitterer, da auch Kapitän Daniel Luther nicht mehr für Düsseldorf auflaufen will. Damit verliert der Bundesligist seine Führungsspieler - weitere Akteure könnten folgen.
Abteilungsleiter Helmut Beckmann ist davon nicht beeindruckt und steht zu dem Schritt des Vorstandes. Er fühlte sich den Zuschauern und Sponsoren gegenüber zu der Entscheidung verpflichtet. "Wir hatten den Eindruck, dass es zwischen Trainern und Team nicht mehr läuft", rechtfertigte sich Beckmann.
Auslandsauftritt Mit einem Sieg beim RC de Lichtstad (So., 14 Uhr) wollen die Frauen des TuSNord die Tabellenführung vom RSC Cronenberg zurück erobern. Die Wuppertalerinnen gewannen bereits am vergangenen Wochenende mit 23:2 beim Vfl Marl-Hüls und stehen nur Dank eines mehr absolvierten Spiels vor dem TuS. Der Tabellenvierte de Lichtstad spielt nur aufgrund mangelnder Konkurrenz in den Niederlanden in der deutschen Bundesliga. Die alljährliche Fahrt in den Vorort von Eindhoven gehört für die Düsseldorfer Spielerinnen mittlerweile zum Standardprogramm.