Sandra Mikolaschek ist auf Weltmeisterschafts-Kurs

Die Borussia-Spielerin holt bei den Spanish Open Bronze. Im September geht es zur WM nach Peking.

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Düsseldorf. Sandra Mikolaschek ist die beste Tischtennisspielerin in Düsseldorf, mit ihren Erfolgen übertrumpft die 17-Jährige selbst Borussias Aushängeschild Timo Boll. Beim Besuch ihrer Homepage taucht sofort die Mitteilung auf, dass sie für die Behinderten-Weltmeisterschaft 2014 in Peking vom 6. bis 15. September nominiert ist. Im internationalen Bereich ist die gebürtige Eislebenerin eine feste Größe. Bei den Spanish Open in El Prat de Llobregat in der Nähe von Barcelona gewann sie im Einzelwettbewerb Bronze für das Team des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS).

Insgesamt holte die kleine DBS-Auswahl mit neun deutschen Spielerinnen und Spielern elf Medaillen. Die deutschen WM-Teilnehmer nutzen das letzte Turnier vor der Weltmeisterschaft auf europäischem Boden noch einmal zur Vorbereitung auf China. Sandra Mikolaschek qualifizierte sich nach guter Leistung für das Einzel-Halbfinale. Dort unterlag sie zwar der Britin Gilroy, sicherte sich aber Bronze. Im Teamwettbewerb spielte sie zusammen mit der Irin Christine Doyle vom RSC Köln. Jeweils nur knapp unterlagen sie Korea und Österreich mit 2:3.

Sandra Mikolaschek ist Mitglied des Stockheim-Teams für die Olympischen Spiele 2016 in Rio. Seit September besucht die Schülerin der Hulda-Pankok-Gesamtschule das Internat des Deutschen Tischtennis Bundes in Düsseldorf. Grund für die Behinderung der Rollstuhlfahreren ist eine Operation, der sich im Säuglingsalter unterziehen musste. Dabei wurden Nerven im Rückenmark in Mitleidenschaft gezogen. Ihr Leben im Rollstuhl war damit vorgezeichnet.

Zwar spürt sie ihre Beine, kann ihre Füße auch minimal bewegen, laufen kann sie aber nicht. „Mein Kopf denkt sich zwar, dass ich loslaufen soll, das kommt aber nicht in den Beinen an“, sagt Sandra Mikolaschek, die häufig im Tischtenniszentrum trainiert, wenn sie nicht zu Wettkämpfen unterwegs ist.