SC West SC West mauert sich zum Heimsieg

Nach dem frühen Tor ziehen sich die Oberkasseler zurück. Die Taktik geht auf, am Ende siegen sie mit 2:0 gegen den FC Kray.

Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Tim Kosmala strahlte mit dem Flutlicht um die Wette. Der 23-Jährige hatte am Mittwochabend auch allen Grund, den Kunstrasenplatz an der Schorlemerstraße mit einem breiten Grinsen im Gesicht zu verlassen. Der von einer hartnäckigen Schambeinentzündung geplagte Abwehrchef des Fußball-Oberligisten SC West konnte im Heimspiel gegen den FC Kray endlich einmal wieder etwas mehr als eine Hälfte lang mitwirken. Und vor allem: Er hatte aktiv seinen Teil zum 2:0 beigetragen.

„Das hatte heute etwas von Chelsea-West“, scherzte Kosmala in Anspielung auf die schmucklose Art, wie die Platzherren die drei Punkte gegen das Schlusslicht eingefahren hatten. Sie ähnelte dem Konzept, mit dem sich Chelsea London 2012 im Finale der Champions League in das letztlich gewonnene Elfmeterschießen gegen Bayern München mauerte. Nach dem schnellen Führungstor durch Anton Bobyrew, der Winterzugang wurde von Canel Cetin von der Torauslinie mit einem Rückpass mustergültig bedient (10.), zog sich die Elf von Marcus John weit zurück. Die erneut mit einer Fünferabwehrkette angetretenen Gastgeber überließen dem FCK Platz und Initiative und beschränkten sich mehr schlecht als recht darauf, den Vorsprung zu verwalten. Das klappte sogar, weil Kray zwar gefällig kombinierte, spätestens am gegnerischen Strafraum aber meist mit seinem Latein am Ende war.

So blieb ein Distanzschuss des überraschend als Linksverteidiger aufgebotenen Ex-Profis Burak Kaplan (31.) lange die größte Chance der Gäste. Die effizienten Oberkasseler machten den Sack schließlich zwölf Minuten vor dem Ende zu. Der eingewechselte Merveil Tekadiomona behielt die Übersicht und legte quer auf Simon Deuß, der überlegt einschoss.

Tim Kosmala sah nach den wenig berauschenden 90 Minuten trotzdem keinen Anlass, sich für die Spielweise zu entschuldigen: „Wir haben nicht die Mannschaft, um selbst das Spiel zu machen. Wir konzentrieren uns auf das, was wir im Normalfall gut können: Wir verteidigen kompakt und versuchen, über Konter zum Erfolg zu kommen. Wenn das so klappt, wie in den letzten beiden Spielen, ist alles gut“, so der Innenverteidiger, der sich nun auf das Spiel bei seinem Ex-Club SSVg Velbert freut.