Segel-Bundesliga Historischer Erfolg zum Saisonabschluss
Düsseldorf · Bei der letzten Regatta der diesjährigen Segel-Bundesliga lässt die Crew des Düsseldorfer Yachtclubs sämtliche 17 Konkurrenten hinter sich und holt sich erstmals einen Tagessieg.
Wohlweislich hatten Jan-Philipp Hofmann, Timon Treichel, Jan-Hendrik Lenz und Nils-Henning Hofmann ihre wasserdichten Segelklamotten angelassen, nachdem sie von der Flensburger Förde vor Glücksburg aufs Festland gekommen waren. Das Quartett vom Düsseldorfer Yachtclub (DYC) wusste, dass noch eine ausgiebige Sektdusche auf sie wartete. Das gehört bei den Siegerehrungen der ersten Deutschen Segelbundesliga (DSBL) einfach zum Ritual — und die DYC-Crew stand ganz oben auf dem Siegerpodest bei der letzten Regatta der Saison.
Erstmals in der sechsjährigen Erstligazugehörigkeit gewannen die Düsseldorfer eine Meisterschaftsregatta. Nach den insgesamt 48 Rennen der 18 Erstligisten auf der Ostsee hatten Hofmann, Treichel, Lenz und Hofmann lediglich 36 Punkte gesammelt und damit vier weniger als der Wassersportverein Hemelingen. Im sogenannten Low-Scoring-System bedeutete das den ersten Platz.
„Ganz oben zu stehen, war unfassbar cool“, jubelte Steuermann Jan-Philipp Hofmann. „Gegen Ende der Regatta, als wir vorne waren, wuchs der Druck. Man will den Sieg ja nicht so kurz vor dem Ziel versemmeln. Als sicher war, dass wir den ersten Platz nicht mehr verlieren konnten, war das ein unglaubliches Gefühl, die ganze Anspannung fiel ab. Wir haben ja schon lange von einem Bundesligaerfolg geträumt. Jetzt haben wir den Traum Realität werden lassen.“
Auch, dass sie vor Glücksburg den neuen deutschen Meister der Segelvereine, den Verein Seglerhaus am Wannsee (VSaW) aus Berlin, bezwungen hatten, trug zur DYC-Jubelstimmung bei. Durch den Sieg in der letzten Meisterschaftsregatta sprang der DYC im DSBL-Gesamtergebnis noch von Position acht auf fünf nach vorne.
Bereits nach dem ersten Tag, nach zwei Etappensiegen, zwei zweiten und einem dritten Platz, lag der DYC an der Spitze. „Wir waren selbst überrascht, dass es so gut lief“, verrät der Steuermann. „Die Jungs haben aber auch super zusammengearbeitet und die einzelnen Abläufe während der einzelnen Rennen ständig verbessert. Wir haben immer alle versucht, das Schiff immer schneller zu machen.“
So verloren die Düsseldorfer die Position als Spitzenreiter nur einmal. Nach dem siebten Rennen, als sich die DYC-Crew einen sechsten Platz eingefangen hatte, verdrängte der Flensburger Segelclub (FSC) die Düsseldorfer vom „Platz an der Sonne“. Nach drei weiteren Rennen, mit den Plätzen eins, drei und eins, hatten die Düsseldorfer den Fauxpas wieder ausgebügelt, und die 17 anderen Erstligisten lagen hinter ihnen. Das sollte sich bis zum Regattaende nicht mehr ändern. „Der Schlagabtausch mit dem FSC war sehr motivierend. Den wollten wir auf gar keinen Fall verlieren“, so Hofmann. Am Ende standen für den DYC sechs Laufsiege, fünf zweite Plätze, zwei dritte, zwei vierte und einmal Rang sechs in der Bilanz. Entsprechend gut war die Laune bei der großen DSBL-Saisonabschlussfeier.
Für Steuermann Hofmann, der auch der Sportliche Leiter der DYC-Bundesligabteilung ist, ist die Saison, obwohl alle sechs Meisterschaftsregatten gesegelt wurden, noch nicht beendet. Er plant bereits die Vorbereitung auf die nächste DSBL-Saison. „Wir müssen unseren Kader breiter aufstellen, um die zu entlasten, die in dieser Saison den Großteil der Meisterschaftsregatten gesegelt sind“, so Hofmann. „Und wir müssen unser Wintertraining intensivieren. Vielleicht geht es ja mal zu einem Trainingslager nach Mallorca. Charterschiffe und Flüge sind vergleichsweise preiswert zu bekommen.“