Selbst die „Chefin“ Sonja Oberem ist beim Kö-Lauf am Start

Orga-Chefin Sonja Oberem läuft den Halb-Marathon, der auch in den Hafen führte.

Chef-Organisatorin Sonja Oberem schnürte die Laufschuhe und begab sich selber auf die Halbmarathonstrecke.

Düsseldorf. Der 31. Kö-Lauf am Sonntag mit wieder über 3000 Läufern war ein Neuanfang — besonders für die neue Chef-Organisatorin Sonja Oberem. Die frühere EM-Marathon-Dritte von 2002 hatte diesen Job erst vor sechs Wochen übernommen und dennoch alles im Griff. Besonders auffällig wie wohltuend, dass sie auch für jede aufgeregte Frage eine ruhige wie überlegte Antwort hatte. „Diese Geduld und Ruhe möchte ich auch mal haben,“ sagte ein Fragesteller angetan.

Denn Sonja Oberem war schon seit dem frühesten Morgen auf den Beinen, als ihre Crew von Rhein-Marathon und dem SFD anrückte. So machte Moderator Burkhard Swara, der neben Fortuna- und DEG-Stadionsprecher André Scheit zusammen mit dem früheren 10.000-Meter-Europameister Jan Fitschen die Zuschauer mit vielen Infos versorgten, darauf aufmerksam, dass ohne den SFD als Aufbauhelfer diese Veranstaltung nicht zu stemmen gewesen wäre. Maximilian Thorwirth vom SFD 75 etwa gehörte nebenbei auch zum Vorbereitungsteam. „Ich bin schon seit 6 Uhr auf den Beinen, habe erst mal richtig mit meinen Laufkollegen schleppen müssen“, sagte der spätere Sieger über 10 Kilometer.

Zu Beginn des Kö-Laufs vor 30 Jahren waren noch mehr Düsseldorfer Vereine ehrenamtlich in die Organisation eingebunden, Mitarbeiter, die der Veranstalter inzwischen durch Dienstleister ersetzten muss. Besonders viel Arbeit macht der Halb-Marathon mit der zweimal zu durchlaufenden Zehn-Kilometer-Schleife, die von der Kö durch den Hofgarten bis in den Medienhafen führte und für den der Sportausschuss vor acht Wochen 20 000 Euro zusätzlich aus der Stadtkasse berappen musste, um den Lauf für die 1500 Teilnehmer organisatorisch überhaupt zu ermöglichen.

Der Start war diesmal auf 9.30 Uhr um drei Stunden vorverlegt. Herrschte da an der Kö in der Nähe des Startplatzes schon reichlich Betrieb, so sah es für die vielen Läufer ab dem Graf-Adolf-Platz sehr einsam aus. „Bis zum Medienhafen habe ich keinen weiteren Zuschauer mehr gesehen“, erzählte Andreas Knipping vom SFD 75, der bis zum Kilometer-Punkt 17 an zweiter Stelle gelegen hatte.

Geht es künftig nach den Plänen von Sonja Oberem wird der Halb-Marathon wieder aus dem Kö-Lauf herausgenommen und als weiterer Wettbewerb in den Marathon Ende April integriert. Der Kö-Lauf würde wieder seine ursprünglich Form mit dem Zehn-Kilometer-Lauf als Hauptlauf bekommen. Dass Sonja Oberem sich unter die Halb-Marathon-Läufer mischte und mit dem Handy in der Hand auf die Strecke machte, verwunderte viele. „Bei 13 Kilometer musste ich aber leider aufgeben. Da hatte bei mir die Wade zugemacht“, sagte Oberem.