Strangulis: „Für Links ist das eine tolle Geschichte“

Die Trainerin hat die Frauen des CfR in die Fußball-Regionalliga geführt. Für die 35-Jährige zählt in der kommenden Saison nur der Klassenerhalt.

Foto: CfR Links

Düsseldorf. Melanie Strangulis hat mit den Fußballerinnen des CfR Links den zweiten Aufstieg binnen drei Jahren geschafft. Von der Landesliga führte die Trainerin das Team aus Heerdt 2011 in die Niederrheinliga und von dort nun in die drittklassige Regionalliga West. Wir sprachen mit der 35-Jährigen.

Gratulation zum Aufstieg, Frau Strangulis. Wie wurde denn gefeiert?

Strangulis: Laut und lang. Wer am 15. Juni in Heerdt ausgehen wollte und nicht wusste, wohin, der konnte bis spät in die Nacht zu unserem Vereinshaus kommen. Am vergangenen Wochenende waren wir dann zur Abschlussfahrt in Amsterdam. Die war zwar ohnehin geplant, aber als Aufstiegstour war sie natürlich umso schöner.

War dieser Aufstieg das Saison-Ziel?

Strangulis: Wir sind in den Jahren zuvor Fünfter und Sechster geworden und wussten, dass unser Kader gut ist. Durch die Reife konnten wir jetzt auch Spiele siegreich gestalten, die wir in den Jahren zuvor sicher noch nicht gewonnen hätten. Dennoch lässt sich ein Aufstieg natürlich nicht planen. Es kann immer etwas passieren.

Wie die Krise zur Rückrundenmitte. Wo lag der Grund?

Strangulis: Ich hatte diesen Einbruch befürchtet. Wir waren auf das direkte Duell gegen Walbeck fokussiert, und nachdem es mit 5:1 gewonnen wurde, kam es bei den Spielerinnen zu einem Spannungsabfall.

Wie haben Sie dem entgegengewirkt?

Strangulis: Als Walbeck uns wieder eingeholt hatte, haben wir uns zusammengesetzt. Ich habe die Mädels gefragt, ob sie jammern oder kämpfen wollen.

Das Team hat dann in der Tat großen Willen gezeigt. Dennoch war der Druck am letzten Spieltag groß.

Strangulis: Alle hatten im Hinterkopf, dass ohne Sieg die Arbeit eines ganzen Jahres vergeigt wäre. Diese Nervosität war in den ersten 15 Minuten zu spüren, doch dann lief das Spiel deutlicher, als es das 2:1 aussagt.

Was bedeutet die Regionalliga für den CfR?

Strangulis: Für einen kleinen Verein wie Links ist das eine ganz tolle Geschichte. Bei uns auf dem Dorf, wie ich Heerdt liebevoll bezeichne, hat doch niemand mit der Teilnahme an der dritten Liga gerechnet. Wir sind jetzt auch für erfahrenere Spielerinnen interessant. Einige haben sich schon zum Probetraining angemeldet.

Am 15. Juli ist Trainingsauftakt, die Saison startet Anfang September. Wie lautet ihre Zielsetzung?

Strangulis: In der Regionalliga wird technisch besser und auch athletischer gespielt. Für uns als Aufsteiger kann es daher nur um den Klassenerhalt gehen. Zumal die zweiten Mannschaften von Bayer 04 Leverkusen, des 1. FC Köln, des VfL Bochum und MSV Duisburg finanziell bessere Mittel haben, auch wenn uns der CfR im Rahmen seiner Möglichkeiten großartig unterstützt.