Tennis-Bundesliga Rochusclub spielt um den Deutschen Meistertitel

Düsseldorf · Zwei Siege und Schützenhilfe sind für den großen Coup nötig. Personell wird im Saisonfinale nichts unversucht gelassen.

Der Spanier Roberto Carballes Baena, aktuell die Nummer 79 der Weltrangliste, kommt zum zweiten Mal für den Rochusclub zum Einsatz.

Foto: Honü/HORSTMUELLER GmbH

In den vergangenen Tagen wurden am Rolander Weg die Rechenschieber bemüht. Immer wieder wurde aus einem besonderen Grund auf die Tabelle geschaut. Welche Szenarien müssen eintreten, damit der Düsseldorfer Rochusclub doch noch an den Titelfavoriten Blau-Weiß Krefeld und Grün-Weiß Mannheim vorbeizieht und den ersten Meistertitel in der Tennis-Bundesliga holt? Als Tabellendritter ist die Mannschaft um Teamchef Detlev Irmler darauf angewiesen, dass Mannheim und Krefeld im direkten Aufeinandertreffen 3:3 spielen. Zugleich muss der Rochusclub deutlich gegen Rot-Weiß Köln (Samstag, 12 Uhr) gewinnen. Doch damit nicht genug. Am Sonntag (11 Uhr) ist ein weiterer Düsseldorfer Erfolg in Krefeld nötig, zugleich ebenso Hilfe durch den Gladbacher HTC, der Mannheim empfängt.

„Wir gehen das Ganze massiv an. Das heißt, dass wir Top-100-Spieler im Aufgebot haben werden. Die Chance ist da, auch wenn sie klein ist. Wir lassen nichts unversucht“, gibt sich Irmler angriffslustig. „Wenn wir am Samstag Köln in die zweite Liga schicken, fände ich das persönlich schade. Das ist ein guter Verein, aber wir können keine Rücksicht nehmen.“

Am Donnerstagnachmittag holte der Teamchef den zuverlässigen Lukas Rosol vom Bahnhof ab. Der Tscheche hatte am vergangenen Wochendende in Gladbach ein überragendes Einzel gegen Adrian Menendez bestritten, war beim Challenger-Turnier in Augsburg  in dieser Woche jedoch früh gescheitert — ein für den Rochusclub aber durchaus glücklicher Umstand. Neben Rosol stehen die beiden Spanier Pablo Andujar und Roberto Carballes Baena sowie der der Argentinier Marco Trungelliti zur Verfügung. Auch Doppelspezialist Matwe Middelkoop gehört für das Saisonfinale zum Aufgebot. „Das ist eine erstaunlich gute Ausgangsposition, die wir uns erarbeitet haben. Jetzt könnte ich auch hingehen und unser strapaziertes Budget schonen. Aber das ist nicht meine Mentalität“, erklärt Irmler.

Wunsch nach besseren finanziellen Möglichkeiten

So sehr sie sich beim Rochusclub über eine weitere gelungene Saison freuen und mit deren Ausgang am Sonntagabend in jedem Fall nicht unzufrieden sein werden, so ärgerlich ist Irmler über die im Vergleich zu Top-Teams schlechteren finanziellen Möglichkeiten des Tennis-Bundesligisten. „Unsere Saison ist eine gelungene. Aber mich macht das eigentlich wütend, dass wir in der Sportstadt Düsseldorf beim Tennissport am Budget scheitern“, sagt der Teamchef. Soll heißen: Mit einem höheren Etat wäre die Chance auf den ersten Deutschen Meistertitel größer gewesen. Doch sie ist noch da. Zumindest bis Samstag. Vielleicht sogar auch noch am Sonntag.