Tennis: Horst Klosterkemper - Vater des World Team Cups
Der Erfinder der Tennis-WM, Horst Klosterkemper, wird 70 Jahre alt. Gefeiert wird im Familienkreis.
Düsseldorf. Horst Klosterkemper steht auf der Terrasse des Klubhauses und schaut auf die Anlage am Rolanderweg. Er genießt einen kleinen Moment der Ruhe, die er immer dann nicht hat, wenn der World-Team-Cup am Rolanderweg läuft. Horst Klosterkemper ist der "geistige Vater" der Tennis-Weltmeisterschaft, die im nächsten Jahr zum 32. Mal in Düsseldorf ausgetragen wird.
Als Turnierdirektor hat er dafür gesorgt, dass die Team-Weltmeisterschaft das größte Turnier seiner Art in der Welt ist. Klosterkemper holte die besten Tennisspieler ihrer Zeit nach Düsseldorf. Ob John McEnroe, Björn Borg, Jimmy Connors, Ivan Lendl, Mats Wilander, Stefan Edberg, Michael Stich, Boris Becker oder zuletzt Nicolas Kiefer oder Tommy Haas - für die (meisten) Stars der Tennisszene war und ist ein Auftritt im Düsseldorfer Rochusclub ein Muss.
Um den World Team Cup und Klosterkemper ranken sich viele Anekdoten. Klosterkemper trug mit seiner diplomatischen Art dazu bei, dass sich (fast) alles zum Guten wendete. So musste er beim Masters-Finale 1975 in Stockholm als Oberschiedsrichter den aufgebrachten Arthur Ashe (USA) davon überzeugen, das Match gegen das rumänische "enfant terrible" Ilie Nastase fortzusetzen.
Zehn Jahre später in Düsseldorf musste er den amerikanischen "Heißsporn" John McEnroe daran hindern, vorzeitig in die Kabine zu gehen. Einmal war Klosterkemper nicht rechtzeitig zur Stelle, als McEnroe 1987 im Endspiel gegen den Tschechoslowaken Miloslav Mecir seine Sachen packte und verschwand.
Bis 2004 fungierte Klosterkemper als Turnierdirektor des World-Team-Cups, danach übergab er an seinen Nachfolger Dietlof von Arnim, blieb aber weiter "Chairman" der Mannschafts-Weltmeisterschaft. Mit 65 Jahren stellte er sich aber noch einer neuen Herausforderung, als er zum 1. April 2004 für vier Jahre die neu geschaffene Position des ATP-Präsidenten Europas übernahm. Nach dem Ende dieser Amtszeit war im Frühjahr Schluss. Dem World Team Cup wird Klosterkemper aber weiter beratend zur Seite stehen und seinen Nachfolger unterstützen.
Am Donnerstag wird Horst Klosterkemper 70 Jahre alt. Gefeiert wird im engsten Familienkreis mit Ehefrau Marly, den zwei Söhnen Alexander und Bernd sowie Tochter Katrin.