Tennis: Österreicher Melzer verdirbt sich den Geburtstag
33-jähriger Österreicher geht gegen Jiri Vesely klar und deutlich 1:6 und 1:6 baden.
Düsseldorf. Er hatte sich gewissenhaft auf das Viertelfinale gegen den Tschechen Jiri Vesely vorbereitet. Noch nicht einmal in seinen Geburtstag wollte Jürgen Melzer am Mittwochabend hineinfeiern und dass, obwohl sein früherer Doppelpartner und guter Freund Philipp Petzschner in Düsseldorf weilt, um zu trainieren und mit ihm zu feiern. Doch alle Enthaltsamkeit war vergebens. Melzer unterlag in nur 62 Minuten glatt 1:6 und 1:6. „Heute hat mir die Kraft gefehlt“, sagte der Österreicher.
Dafür waren weniger die 13 Jahre Altersunterschied verantwortlich als vielmehr der Trainingsrückstand. Über ein halbes Jahr lang musste Melzer wegen einer hartnäckigen Schulterverletzung pausieren und fiel dabei in der Weltrangliste vom achten auf den 59. Platz zurück.
Erst im April feierte der Wiener seine Rückkehr auf die Tour, nun erreichte er im vierten Turnier seit dem Comeback erstmals wieder die Runde der letzten acht. „Ich bin zufrieden. Es war eine recht gelungene Generalprobe für die French Open und ich hoffe, auch in Paris weit zu kommen, obwohl es dort als Ungesetzer natürlich enorm schwer ist“, sagte Melzer. Der 33-Jährige schlug zum ersten Mal in Düsseldorf auf und zeigte sich begeistert. „Diese Anlage hat Charme. Sie wirkt wie eine kleine Stadt mit ihren Shops und vielen Würschtlbuden.“
Freudig war er bereits zum Rochusclub gereist. Als Fan des FC Bayern München konnte er über dessen Pokalsieg jubeln. „Bei uns in Österreich wird ja leider kein so guter Fußball gespielt und da habe ich mir eben die Bayern ausgesucht“, sagte Melzer. Nach seinem Erfolg über Pablo Carreno Busta freute er sich über eine Einladung zum Grillen bei Philipp Petzschner, mit dem er 2010 in Wimbledon sowie 2011 bei den US Open den Titel im Doppel holte. Petzschners Lieblingsverein Arminia Bielefeld stieg ausgerechnet an diesem Grillabend aus der zweiten Liga ab.
Melzer, der French-Open-Halbfinalist von 2010 scheint seine physischen Probleme besiegt zu haben. „Ich kann wieder alle Bewegungen machen und auch in den Ecken kraftvoll ausholen. Ich freue mich irre auf die nächsten Matches. Diese Herausforderungen habe ich vermisst“, sagte Melzer. Nur so schöne „Würschtlbuden“ findet Jürgen Melzer in Paris nicht.