Tennis: Rochusclub verschenkt Sieg

Bundesliga: Nach einer 3:0-Führung für Düsseldorf kann Mannheim noch auf 3:3 ausgleichen.

Düsseldorf. Detlev Irmler hatte es versprochen. Der Teamchef des Rochusclubs bot beim gestrigen Gastspiel des Tennis-Bundesligisten eine starke Mannschaft auf und setzte auf neue "Karten". Im Endeffekt aber mit geteiltem Erfolg.

"Wir wollen in der Endabrechnung noch auf den dritten Platz kommen. Das war nur ein kleiner Schritt, ein Sieg war nach den Einzeln durchaus möglich. Die Doppel waren doch nicht stark genug", sagte Irmler nach dem 3:3 beim entthronten Titelträger von 2007. In den Kampf um die Meisterschaft wird der Rochusclub nicht mehr eingreifen können.

Drei Spieltage vor dem Saisonende ist TC Kurhaus Aachen mit 12:0-Punkten als einziges Team noch ungeschlagen. Ärgster Konkurrent ist der TC Erfurt (10:2), während die Mannschaft von Teamchef Detlev Irmler (6:6) Fünfter hinter Blau-Weiß Halle (7:5) und Grün-Weiß Mannheim (7:5) ist.

Auf der riesigen Anlage am Neckarplatt herrschten gestern tropische Temperaturen. 30 Grad im Schatten zeigte das Thermometer, auf dem Centre Court war es noch wesentlich heißer. Immerhin wollten 3000 Tennisfans das Meisterschaftsspiel sehen, und denen wurde eine Aufholjagd der Heim-Mannschaft geboten.

Zum ersten Mal spielte der Rochusclub in dieser Saison in der Konstellation Evgeny Korolev, Martin Vassallo-Arguello, Mischa Zverev und Pablo Andujar in den Einzeln.

Besonders eilig hatte es Andujar. Der 22-jährige Rechtshänder siegte nach gerade 52 Minuten gegen Mannheims Österreicher Alexander Peya mit 7:5, 6:1. Den zweiten Satz dominierte Andujar mit wuchtigen Grundlinienschlägen.

3:0 stand es vor dem abschließenden Spitzeneinzel zwischen dem für den Rochusclub spielenden Evgeny Korolev und Mannheims zweitem Österreicher Jürgen Melzer. Aber der junge Russe befand sich nicht in der Form der Vorwoche, als er Rainer Schüttler bezwang, und ermöglichte Melzer einen leichten Sieg.

Martin Vassallo-Arguello (7:5, 6:4 über Adrian Cruciat) präsentierte sich zuvor in ebenso guter Form wie Mischa Zverev, der den spanischen "Dauerläufer" Marc Lopez mit 7:6, 6:4 besiegte. Lopez ist in Düsseldorf ein guter Bekannter. Drei Jahre spielte der 25-Jährige für den Rochusclub. Mittlerweile wird Lopez von dem 40-jährigen Francisco Roig trainiert, der fast ein Jahrzehnt für das Team vom Rolanderweg aufschlug.

Das kleine Düsseldorfer Aufgebot wurde in den Doppeln durch Martin Garcia ergänzt. Der 31-jährige Argentinier ist Doppelspezialist (beste Platzierung ATP-Nr. 21) und spielte an der Seite von Mischa Zverev. Allerdings harmonierte die Kombination überhaupt nicht und unterlag gegen Benedikt Dorsch/Alexander Peya in zwei Sätzen mit 3:6, 2:6.