Tennis: Wetter-Frust im Rochusclub
Das Tief „Bob“ macht Zuschauern und Spielern mit kalten Temperaturen zu schaffen. Tobias Kamke ist nach Niederlage enttäuscht.
Düsseldorf. Strahlender Sonnenschein und 25 Grad. Die Besucher sitzen mit T-Shirts, kurzen Hosen sowie Sonnenbrillen auf den Zuschauerrängen rund um den Centre Court und verfolgen tolle Matches. Ein Wetter, das in Miami oder Monte Carlo den Ausflug zum Tennis zu einem wunderbaren Erlebnis werden lässt, beim Turnier in Düsseldorf in diesem Jahr aber leider nicht zu genießen ist. Das Tief „Bob“ sorgt im Rochusclub für kühle Witterungsverhältnisse.
Bereits im vergangenen Jahr schien es das Wetter mit der Veranstaltung in Grafenberg nicht gut zu meinen, doch damals blieb der vom Hagel zerschossene Auftakttag die Ausnahme. Nun fiel der Sonntag erneut aus dem Rahmen, diesmal allerdings zum Leidwesen der Besucher mit dem einzigen Sonnentag. Seit Pfingstmontag hängen dunkle Wolken über dem Rolanderweg und lassen kühle Temperaturen und eisiger Wind die Zuschauer frösteln. Glück im Unglück, dass kein kräftiger Niederschlag fiel, so dass die Spiele ohne Regenpause ausgetragen werden konnten.
Also harrten auch die Besucher tapfer und unerschrocken aus. „Da muss man sich dann eben mal etwas wärmer anziehen“, sagte eine junge Frau aus dem Ruhrgebiet, während ihr Freund den Reißverschluss an seiner Jacke bis zum Hals zuzog. Beide hatten ihre Eintrittskarten bereits weit im voraus gekauft. „Die wollten wir jetzt natürlich auch nicht so einfach verfallen lassen.“
Gleiches galt für drei Damen aus Bocholt. Mit Mantel, Schal und Schirm ausgestattet trotzten sie dem bösen „Bob“, nicht gewillt, ihr traditionelles Bierchen durch Kaffee zu ersetzen. „Wir sind jedes Jahr hier und kaufen unsere Tickets bereits im Winter. Die Spiele sind trotz allem interessant, aber spontan wären wir bei dem Wetter nicht hergefahren.“
Aber nicht nur die Zuschauer kämpften mit den widrigen Umständen, auch die Spieler beklagten die Bedingungen. „Es ist heute schwer gewesen. Das war der bisher kälteste Tag, an dem ich jemals gespielt habe“, sagte Tobias Kamke gestern nach der Viertelfinal-Niederlage gegen Juan Monaco. Der feuchte Platz ist langsam, die Bälle saugen sich mit Wasser voll und werden damit schwerer zu spielen. Da stöhnte sogar der frosterprobte Jarkko Nieminen. „Bei uns in Finnland sind derzeit weit über 20 Grad und daher ist mir die Umstellung auf Kälte und starke Windböen hier nicht so leicht gefallen.“