Tischtennis: Achanta feiert Sieg beim Liga-Debüt
Borussia bezwingt Grenzau zum Auftakt 3:1.
Düsseldorf. Vor allem Spitzenspieler Timo Boll war nach dem 3:1 der Borussia gegen den TTC Grenzau erleichtert: „Es war ein guter Start für uns. Das erste Spiel ist nie einfach, und Grenzau ist ein starker Gegner.“ Das bekam Boll schon im ersten Einzel zu spüren, das zunächst nach einem Spaziergang für den Weltranglisten-Fünften aussah.
Doch nach zwei klaren Sätzen fand der 19-jährige Japaner Masaki Yoshida bei seiner Premiere in der Tischtennis-Bundesliga immer besser in seinen Rhythmus. Sobald er mit Tempo die Bälle spielte, beinahe über die Platte prügelte, kam sein 32 Jahre alter Gegner in Bedrängnis. Der Düsseldorfer punktete vor allem, wenn er viel Schnitt in die Ballwechsel brachte. Im vierten Satz lag Boll 6:8 zurück, schaffte unter tosendem Beifall in der ausverkauften Halle noch den Satz- und Spielgewinn.
Überraschender war die anschließende deutliche Niederlage von Patrick Baum - auch wenn es immerhin gegen Grenzaus Spitzenspieler Andrej Gacina ging. „Patti hat in der Vorbereitung sehr, sehr gut gearbeitet. Dass er gar nicht ins Spiel kam, kam daher ganz unerwartet“, sagte Trainer Danny Heister über die einzige Niederlage des Tages. Auf den Weg zum Sieg brachte Zugang Kamal Achanta seinen neuen Arbeitgeber: Der Inder steuerte mit seinem ersten Triumph im Borussia-Trikot den dritten Zähler bei.
Achanta war trotz des ersten Einsatzes und der ausverkauften Halle die Nervosität kaum anzumerken. Er zeigte Ehrgeiz, Emotionen, schien einen klaren Erfolg einfahren zu können, ehe nach zwei vergebenen Matchbällen die Begegnung kippte. Im fünften Satz musste er seinerseits einen Matchball abwehren, um dann mit einem Netzroller und einem Kantenball diese dramatische Partie für sich zu entscheiden. „Natürlich war es am Ende auch Glück, aber Lubomir hatte im dritten Satz ebenfalls einige solcher Bälle gehabt. Es ist ein tolles Gefühl, ich bin überglücklich“, sagte Achanta.
Wenn allerdings Feuerwehr und Sicherheitsexperten die Begegnung verfolgt hätten, hätten sie womöglich Bedenken geäußert. Denn offiziell sollen es rund 1100 Zuschauer gewesen sein, aber durch die Teilnehmer der „Kids Open“ wirkte die Halle im Tischtenniszentrum deutlich voller, rund 100 Fans konnten nur auf Stehplätzen untergebracht werden. Den Düsseldorfer Tischtennisprofis war das egal, denn die Atmosphäre war ein prima Ansporn gegen einen starken Gegner, sagte Boll: „Es war eine tolle Stimmung, die Kinder und Jugendlichen haben uns das ganze Spiel über super unterstützt.“
Am Mittwoch zum Champions-League-Auftakt beim SVS Niederösterreich in Wien (19 Uhr) müssen die Borussen dann die nächste große Herausforderung stemmen.