Es war die 38. Minute, die das Spiel zugunsten des Rather Drittligisten entschied. Das Kölner Schiedsrichtergespann Andreas Briese und Kim von der Beeck zeigte Henning Padeken beim Spielstand von 17:17 nach einem groben Foulspiel die Rote Karte. In doppelter Unterzahl, Markus Neukirchen erhielt zudem eine Zeitstrafe, musste der ART zwei Treffer (17:19, 41. Minute) hinnehmen. Doch danach begannen die unglaublichen neunzehn Minuten. Die Rote Karte schien eine Art Initialzündung gewesen zu sein. Markus Neukirchen übernahm den Part von Henning Padeken. Der brillant aufgelegte Björn Thanscheidt glich mit einem Doppelschlag zum 19:19 aus. Wenig später brachte das Eigengewächs den ART per Siebenmeter zum 20:19 in Front. Markus Neukirchen baute den Vorsprung auf 21:19 aus.

Und auch Benedikt Köß steigerte sich im zweiten Durchgang, brachte die Angreifer der Friesländer zur Verzweiflung. Der ART setzte sich über 21:20 bis auf 26:21 elf Minuten vor dem Ende ab. Das Team von Jens Sieberger begeisterte und feierte einen Einstand nach Maß, den wohl kaum einer dieser Mannschaft zugetraut hätte.

„Heute hat man gesehen, was mit der richtigen Einstellung und Spaß am Handball alles möglich ist“, sagte Benedikt Köß. „Wir haben heute gezeigt, welches Potenzial in unserer Mannschaft steckt. Und wir haben den Kritikern bewiesen, was möglich ist. Mir hat es viel Spaß gemacht, ein Teil dieses Teams zu sein.“

Jens Sieberger freute sich ebenfalls über die gute Leistung der Rather, die belohnt wurde. „Die unwahrscheinlich gute Abwehrleistung war der Schlüssel zum Erfolg“, sagte der Saarländer. „Die Jungs haben kollektiv einfach eine hervorragende Leistung geboten, vorne hat dann auch alles geklappt. Einen besseren Start in die neue Spielzeit hätten wir uns nicht wünschen können.“

Am Freitag kann der ART Düsseldorf befreit zum Derby beim TV Korschenbroich (20 Uhr, Waldsporthalle) antreten. Das Team von Ronny Rogawska kam beim Aufstiegsfavoriten Wilhelmshavener HV zu einem 24:24-Unentschieden.